Stunden vor Anpfiff ist die Stimmung ausgelassen im Mindlestal. 800 Heim- und Auswärtsfans trommeln und singen sich warm für das große Hegau-Derby. Vor der Halle in Steißlingen ist für Verpflegung gesorgt, drinnen ergänzen Getränke und Fanartikel das Angebot.
Als Tabellenzweiter geht der TuS Steißlingen zwar als Favorit in die Partie, das Hinspiel hat allerdings gezeigt, dass im Derby alles passieren kann.
Als der Stadionsprecher die Anhänger anfeuert und die Aufstellungen verliest, wird es noch einmal so richtig laut. Die Vorfreude auf das Spiel ist jedem in der Halle anzumerken.
Wie auch beim 34:31-Hinspielerfolg starten die Steißlinger schwach in die Partie. Zu wenig Effizienz vor dem Tor und ein starker Daniel Beck im Kasten der Gäste lassen die Heimmannschaft verzweifeln.
Viele Chancen auf beiden Seiten
Allerdings verpassen auch die Ehinger zu viele Möglichkeiten und so fallen wenig Tore auf beiden Seiten. „Man hat gemerkt, dass es ein Derby ist. Es wurde im Vorfeld so viel darüber gesprochen und geschrieben, da ist das schon etwas anderes“, sagt Steißlingens Niklas Ruß nach der Partie. In der Folge bleibt das Derby ausgeglichen und körperbetont.
Immer wieder sind es die beiden Torhüter, die für großen Jubel sorgen. Nach einer Doppelparade von Daniel Beck skandieren die mitgereisten Ehinger seinen Namen und scheinen zu spüren, dass in diesem Duell alles möglich ist.
Die Zwei-Tore-Führung zum Pausenpfiff bestätigt diese Hoffnungen und lässt die Grüngekleideten springen und singen. „Wir hatten eine Bombenabwehr. Ohne die wäre ich sicherlich nicht so stark in die Partie gekommen“, sagt Beck.
In der kurzen Auszeit hoffen die Steißlinger, dass die Halbzeitansprache eine ähnliche Wirkung zeigt wie im Hinspiel. „Eigentlich haben wir nicht schlecht gespielt. Wir haben uns gesagt, dass wir weitermachen müssen“, erzählt Niklas Ruß.
Derby nimmt an Fahrt auf
Nach dem Wechsel nimmt das Derby an Fahrt auf, die erste Zwei-Minuten-Strafe für Ehingens Alexander Hänsel heizt die Stimmung im Mindlestal an. Das 12:15 durch Julian Küchler vom TV Ehingen löst Jubel im Gästeblock aus.
Doch die Heimmannschaft gibt sich nicht auf und findet in der zweiten Hälfte besser in die Partie. Dank starker Paraden von Erik Seeger und einer besseren Chancenverwertung gelingt in der 39. Minute der Ausgleich durch Florian Riegler.
Der Treffer von Robin Schmidt sorgt wenig später für die erste Steißlinger Führung in der zweiten Hälfte. Diese Führung verteidigt die Heimmannschaft bis kurz vor Schluss.
Aufgrund von Unaufmerksamkeiten in der Offensive und erneut starken Paraden von Daniel Beck steht es fünf Minuten vor dem Schlusspfiff wieder unentschieden. Doch der TV Ehingen verpasst die Führung und kassiert in der Folge das 25:24 durch Robin Schmidt.
Spannende Schlussphase im Mindlestal
Nach einer Zwei-Tore-Führung und einer Zwei-Minuten-Strafe für den TV Ehingen steht Steißlingen drei Minuten vor dem Ende auf der Siegerstraße. Doch die Gäste mobilisieren noch einmal alle Kräfte und verkürzen durch Jonas Schmidt auf 26:25.
Beide Fanlager feuern ihre Mannschaft an und die Spannung in der Halle erreicht ihren Höhepunkt. Der TuS Steißlingen spielt die entscheidenden Situationen besser aus und der Treffer zum 27:25-Endstand durch Niklas Ruß setzt den Schlussstrich unter diese aufregende und ereignisreiche Partie.

Nach dem Abpfiff lassen sich die Steißlinger von ihren Anhängern feiern und stimmen gemeinsam „Oh wie ist das schön“ an. Doch auch die Gästefans zollen ihrem TV Ehingen für einen mutigen und kämpferischen Auftritt Respekt.
Die Stimmung bleibt noch lange nach dem Abpfiff ausgelassen und die 800 Anhänger genießen gemeinsam den packenden Handball-Abend im Mindlestal.