Fußball: Der SV Denkingen II hat ein kleines Problem. Naja, so schlimm ist es nicht, schließlich steht das Team von Trainer Johannes Allgaier in der Kreisliga-A-Staffel 3 auf Rang vier.
Keine Abstiegsängste also wie noch im vergangenen Jahr, als man erst wenige Spieltage vor Rundenende für klare Verhältnisse im Tabellenkeller sorgen konnte. Und das, obwohl die Linzgauer ohne wirklichen Torhüter in die Spielzeit gegangen sind. Wie funktioniert das denn? Mit viel Flexibilität und Kreativität: Coach Allgaier hat in den bisherigen 20 Spielen neun verschiedene Keeper eingesetzt. Neun! Verrückt.
Ob Feldspieler oder Fußball-Rentner
Daniel Kraus stand schon im Tor, obwohl er eigentlich lieber als Verteidiger aufläuft. Tobias Boos, Stammtorhüter in der 1. Mannschaft, sammelte zuletzt gegen Salem II nach einer Knieverletzung zum Wiederaufbau Spielminuten in der Reserve.
Zwei Mal agierte übrigens auch schon Bahadir Livgökmen, Trainer des Bezirksliga-Tabellenführers und Ex-Oberliga-Keeper, zwischen den Pfosten beim SVD II. In der Hinrunde wurde auch Lucas Würms eingesetzt, der in der Rückrunde bei der 1. Mannschaft aber zum Stammpersonal zählt.
Mehr als fünf Spiele hat keiner
Die meisten Einsätze mit fünf Partien hat Lucas Brucker – auch ein ehemaliger Feldspieler der Mannschaft und Co-Trainer beim SVD II, der eigentlich schon die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte. Aus der A-Jugend hat David Falkner bereits drei Duelle ausgeholfen.
Florian Hornstein, Jugendtrainer beim SV Denkingen und früherer Torhüter, sorgte ebenfalls schon für defensive Stabilität. Und dann wären da noch Jonas Schatz und Till Hummel, die ansonsten für die 3. oder 4. Mannschaft bei den Linzgauern auf dem Feld stehen. „Die Zehn werden wir wahrscheinlich schon vollkriegen. Das ist zwar in der Kabine schon immer wieder ein witziges Thema, als Trainer ist das aber auch anstrengend und nervenaufreibend“, sagt Trainer Allgaier zur Torhüter-Situation.
Optionen gäbe es für die restlichen Spiele noch einige. Ingo Schwägler zum Beispiel, jahrelang SVD-Torhüter in der Landesliga, mittlerweile Torwart-Trainer beim SVD. Oder Roman Schwellinger, Kapitän bei der Zweiten, der seit zehn Jahren nicht mehr im Tor stand – zuletzt aber sogar einmal in der Bezirksliga als Schlussmann aushalf.
Aber egal, ob es am Ende neun, zehn oder elf Torhüter sind. Die Zahl wird rekordverdächtig sein – ganz gleich, ob das nun ein Rekord ist, den man als Team inne haben will, oder nicht.