Radsport: – Im Dick Küchen Racing Team aus Bad Säckingen ist er im Moment noch der Kleinste. Aber irgendwann, das weiß er genau, will Nick Urich mal ein ganz Großer sein. Mountainbiker, am liebsten Profi – das ist heute der Berufswunsch des Zwölfjährigen aus Öflingen, der schon seit einigen Jahren bei der SG Rheinfelden gemeldet ist: „Wir jetzt langsam Zeit, dass wir uns auch mal ein Weltcuprennen anschauen“, knufft er deshalb seinen Vater Stefan auffordernd in die Seite.
Die vorläufigen Berufspläne seines Sohnes nimmt Stefan Urich gelassen hin. Der selbstständige Fliesenleger-Meister weiß das einzuordnen: „Wenn er nach oben will, bekommt er unsere ganze Unterstützung. Wichtig ist meiner Frau Silvia und mir, dass Nick immer Spaß an seinem Sport hat. Wenn ich ihn zum Training schicken muss, dann soll er lieber aufhören.“
Soweit ist es im Hause Urich noch lang nicht. In der Saison 2021 startete der Gymnasiast richtig durch, nachdem seine Premieren-Saison im Dick Küchen Racing Team nahezu komplett ins Wasser gefallen war. Ende Mai legte Nick Urich dann los, fuhr beim Schwarzwälder Kids-Cup in Hausach gleich mal auf Platz zwei der Altersklasse U13. In dieser Serie mischte er bei allen sechs Rennen vorn mit, beendete die Serie auf dem dritten Platz.

Noch besser lief es dem Sechstklässler in der Schweiz, wo er an der renommierten Mountainbike-Race Serie teilnahm. Eröffnet hat er den Wettbewerb am 27. Juni mit dem fünften Rang in Hittnau, eine Woche später in Uster stand Nick Urich als Sieger ganz oben auf dem Treppchen. Dort fühlte er sich wohl, fuhr Ende August in Eschenbach auf Rang drei und eine Woche danach in Wetzikon auf Platz zwei. Das finale Rennen in Egg am 12. September fuhr er mit viel taktischer Finesse, sicherte sich trotz eines Sturzes den zweiten Platz – und damit den Gesamtsieg.
Taktische Finesse, das ist das „Pfund“, mit dem Nick Urich in der nächsten Saison wuchern möchte: „Ich freu mich drauf, in der U15 zu fahren. Dann sind die Rennen länger und anspruchsvoller“, betont er selbstbewusst: „Natürlich werde ich dann mehr trainieren müssen, aber das macht mir nichts aus.“
Das sportliche Programm des Schülers ist in erster Linie von den Plänen seines Trainers Rainer Beck geprägt. Kondition ist das eine, Technik und Taktik aber das wesentlich Spannendere, verrät Nick Urich: „Oft bin ich auf dem Sabine-Spitz-Trail in Bad Säckingen, aber manchmal fahren wir auch nach Gränichen in die Schweiz. Der Kurs dort gefällt mir am besten.“
Was ihm allerdings am besten gefällt, sind die Möglichkeiten, die sich ihm rund um Öflingen bietet. Bei nahezu jeder Gelegenheit steigt er aufs Rad, nutzt den nahen Wald und die Anstiege nach Jungholz zum Training: „Intervalle mit Sprints und Belastung trainiere ich auf den wenig befahrenen Straßen beim Brenneter Sportplatz“, erzählt Nick Urich und ist schon wieder weg...