Fußball-Kreisliga A, Ost Die SG Stühlingen/Weizen war in der Vorrunde das Maß aller Dinge. Das im vergangenen Jahr neu formierte Team um das Trainer-Duo Fabian Spitz und Sylvio Kech führt das Feld der 16 Mannschaften zur zweiten Halbserie souverän mit 40 Punkten an. Lediglich eine Niederlage und ein Remis stehen in der Bilanz. Alle anderen Partien wurden gewonnen.
Stattliche acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Verfolger. Gemeinsam mit 32 Punkten lauern Bezirksliga-Absteiger FC Erzingen und die SG Weilheim/Gurtweil vor dem SV Rheintal und dem FC Bergalingen. Alle vier Teams können sich noch berechtigte Hoffnungen auf eine der beiden vorderen Platzierungen machen.
„Das war so nicht unbedingt zu erwarten, aber wir freuen uns natürlich über diese Entwicklung“, sind sich Fabian Spitz und Sylvio Kech einig. Mit ausschlaggebend für die Erfolgsbilanz des Herbstes war sicherlich, dass es Spitz und Kech schnell gelungen ist, ein homogenes Team zu formen. „Wir haben eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und älteren, routinierten Akteuren, es passte einfach alles von Beginn an“, ergänzt Sylvio Kech.

Am Ziel, einen Rang zwischen eins und fünf zu erreichen, habe sich grundsätzlich nichts geändert: „Aber nach so einer Hinrunde würden wir uns selber belügen, wenn wir jetzt sagen, dass wir Fünfter werden wollen“, gehen es Sylvio Kech und Fabian Spitz motiviert und optimistisch an.
Wer kommt, wer geht
Für die sportliche Leitung der SG Stühlingen/Weizen kommt diese Entwicklung nicht überraschend: „Dass es so gut läuft, damit haben wir nicht gerechnet“, gibt Benjamin Böhler vom SV Stühlingen offen zu. „Die Zusammenarbeit läuft bei der Jugend schon seit Jahren super. Dazu harmoniert es im Umfeld der beiden Vereine. Das spiegelt sich jetzt entsprechend im sportlichen Bereich“, bringt es Böhler auf den Punkt. Schließlich steht nicht nur die „Erste“ der Spielgemeinschaft sehr gut da: „Auch unsere 2. und 3. Mannschaft sind in ihren Ligen vorn mit dabei“, freuen sich Böhler und Kai Baschnagel, sein Vorstandskollege vom FC Weizen, über den umfassenden Erfolg.

Die Verfolger, allen voran der FC Erzingen, wollen in der zweiten Halbserie dranbleiben. Georg Isele, Trainer der Klettgauer: „Ich bin mit der Vorrunde zufrieden. Die Mannschaft hat sich gefunden und durch die Serie von zuletzt sechs Siegen in Folge, sind wir im Soll“. Ziel sei es, so Isele, den zweiten Platz zu behalten und auf Ausrutscher der SG Stühlingen/Weizen zu lauern.
Oliver Neff kommt erst im Sommer
Eine solide Vorrunde spielte die SG Weilheim/Gurtweil. Allerdings erklärter der bisherige Trainer Felix Müller zu Beginn der Rückrunden-Vorbereitung überraschend seinen Rücktritt. Die Verantwortlichen machten sich auf die Suche nach einem Nachfolger. Fündig wurden sie zwar schnell, aber der neue Trainer übernimmt erst zur neuen Saison. Vom SV 08 Laufenburg kommt ein „alter Bekannter“ zurück auf den Nägeleberg. Bis Saisonende wird Neff beim Landesligisten als Co-Trainer von Michael Hagmann weitermachen.
Bis dahin behilft sich die SG-Führung mit einer Interimslösung. Michael Emmerich, RW-Vorsitzender und Aktivspieler, ist derzeit mit seinem Vize Lars Müller und dem bisherigen Co-Trainer Gerd Gampp verantwortlich. „Wichtig ist, dass schnell Ruhe einkehrt. Wir wollen die Leistung der Hinrunde bestätigen und ohne Druck vorn dabei bleiben“, so Emmerich: „Dann wird man sehen, was am Ende herauskommt.“
SV Rheintal will Spaß am Fußball
Zufriedenstellend verlief die Vorrunde beim SV Rheintal und beim FC Bergalingen. „Unsere Vorgabe war, im oberen Drittel mitzumischen. Das hat unsere junge Mannschaft mit Bravour erreicht. Jetzt wollen wir diese Leistung bestätigen und – so lang es geht – vorn ein Wörtchen mitreden“, freut sich René Grabe, der beim SV Rheintal in der Vorrunde die Elf von Roger Streule übernommen hat. Grabe freut sich auf die Rückrunde und fügt hinzu: „Wir haben keinen Druck und können befreit aufspielen. Der Spaß am Fußball soll bei uns im Vordergrund stehen.“
Beim FC Bergalingen ist Trainer Matthias Hertweck ebenfalls guter Dinge. „Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet“, berichtet er aus dem Hotzenwald: „Die Stimmung bei uns ist gut.“ Für die Zukunft seien die Weichen gestellt. Neben Matthias Hertweck haben bereits sämtliche Spieler dem Verein für die neue Saison zugesagt. „Wichtig ist vor allem, dass Marvin Sandmann und David Rizani als Schlüsselspieler den Verlockungen von höherklassigen Vereinen widerstanden haben und bei uns bleiben. Das gibt uns für die restlichen Saisonspiele einen zusätzlichen Schub“, freut sich Hertweck auf die Halbserie.
Blick in die Statistik
Bereits auf Betriebstemperatur sind vier Clubs, die mit Nachholspielen aus der Winterpause gestartet sind. Die Resultate waren keine großen Überraschungen. So gewann der Der SV 08 Laufenburg II deutlich mit 3:1 beim FC Geißlingen) und der FC 08 Bad Säckingen setzte sich mit 5:0 gegen den SV Albbruck durch. Dadurch haben beide Sieger mit jeweils 28 Punkten den Kontakt zur Verfolgergruppe hergestellt.
Die Spvgg Wutöschingen, der SV Unteralpfen und der FC Tiengen 08 II bilden derzeit das Tabellenmittelfeld. „Zumindest dort wollen wir bleiben und mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, gibt Trainer Vincenzo Leggio vom FC Tiengen 08 II die Marschrichtung vor. „Wir dürfen uns auf dem Vorsprung aber nicht ausruhen. Mit zwei, drei Niederlagen bist du ganz schnell wieder hinten drin“, nimmt Leggio sein Team in die Pflicht: „Deshalb wollen wir uns nach oben orientieren und nach Möglichkeit von Anfang an punkten.“
Rang 13 dürfte ein sicherer Platz sein
Bei Aufsteiger Spvgg Andelsbach, der gerade mit Meistertrainer Ralf Lauber verlängert hat, beginnt die Abstiegszone. Währen die SG Höchenschwand/Häusern/St. Blasien auf dem sicheren zwölften Rang steht, belegt der FC Geißlingen den vermeintlichen Relegationsplatz 13. Da allerdings aus der Bezirksliga aktuell mit maximal zwei Absteigern zu rechnen ist, müssen nur fünf Clubs in die Kreisliga B absteigen. Somit wäre Rang 14 der Relegationsplatz.
Die gefährlichen Plätze belegen Aufsteiger SV Albbruck, der SV Eggingen und Neuling VfR Horheim-Schwerzen. Für das Schlusslicht ist die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos. Acht Punkte fehlen zu Platz 14, elf bis zum Nichtabstiegsplatz. „Auch wenn es in der Rückrunde sehr schwer wird, versuchen wir alles, um dem drohenden Abstieg zu entgehen“, übt sich Trainer Arber Mustafaj, der die Wutachtäler im Sommer verlassen wird, in Zweckoptimismus.