Sechs oder sieben Spiele wären es in der Vorrunde noch gewesen. Dann machte Corona den Fußballern wieder einen Strich durch die Rechnung. Die sportliche Bilanz der Hochrhein-Vereine in der Landesliga fällt bis jetzt unterschiedlich aus.
SV 08 Laufenburg
Dem SV 08 Laufenburg blieb nach einer überragenden Saison 2019/20 der Aufstieg als Tabellenzweiter bei Abbruch der Runde im Frühjahr verwehrt. Die Ziele wurden deshalb bewusst nach oben gesetzt. „Vorn mitspielen“ war das Motto, das angesichts der Qualität des Kaders auch realistisch schien.
Die Leistungen der Null-Achter in der Fremde ließen aber bisher zu wünschen übrig. Nur einen der 14 Punkte ergatterte die Mannschaft von Trainer Michael Wasmer auswärts. Daheim lief es dagegen wie am Schnürchen. Zu Hause ist das Team noch unbesiegt.
Liegt es an der Einstellung der Spieler, dass es nicht ganz nach oben reicht? Wasmer verneint das: „Die Mannschaft ist intakt. Die Konstanz hat oft gefehlt.“ Hundert Prozent über 90 Minuten abzurufen – da haperte es. Vor wenigen Wochen trennte sich der Verein von Stürmer Sandro D‘Accurso. Wasmer will sich nicht dazu äußern. Es habe eben nicht mehr gepasst. Tatsache ist, dass er im Angriff Alternativen hat. Bujar Halili und Sandro Knab belegen mit zehn bzw. acht Treffern die Plätze eins und drei der Torjägerliste der Liga.

Was die Fortsetzung der Saison angeht, ist man beim SV 08 Laufenburg wie überall skeptisch. „Es wird schwierig, die ausgefallenen Spiele noch nachzuholen. Das Jahr ist gelaufen. Vielleicht kann es wenigstens Ende Februar weiter gehen“, so Wasmer. SV 08-Vorsitzender Johann Scheible thematisiert auf der Homepage des Vereins eine andere Variante, die Saison ab Februar fortzusetzen und bis August oder September zu verlängern. Die Saison 2021/22 könnte dann verspätet beginnen. Scheible und Wasmer wissen natürlich, dass alles vom Verlauf der Pandemie abhänge. Corona gibt den Takt an.
FSV Rheinfelden

Der FSV Rheinfelden ist Schlusslicht der Landesliga, hat bisher nur beim 3:3 beim FC Wittlingen und beim 6:1-Sieg gegen den FC Freiburg-St. Georgen gepunktet. Christian Jäger hatte die Mannschaft im Sommer übernommen, nachdem Giovanni Di Feo als Nachfolger von Giuseppe Stabile kurzfristig abgesprungen war.
Obwohl die Punktejagd bisher bescheiden ausfiel, hat Jäger vor allem eines verbessert: die Disziplin. Rote und Gelb-Rote Karten blieben zuletzt die Ausnahme. Das Vertrauen in Jägers Arbeit, die wegen personeller Engpässe nicht einfach war, ist laut Patrick Da Rugna, dem Vorsitzenden des Vereins, ungebrochen: „Wir wollen ihm den Rücken stärken. Auch deshalb suchen wir weiter intensiv nach einem Co-Trainer, der ihn entlasten könnte.“ Außerdem sei man beim FSV Rheinfelden in Gesprächen mit neuen Spielern, um das Ziel – den Ligaverbleib – noch zu schaffen. Da Rugna: „Wir wollen uns in der Winterpause verstärken.“

Skeptisch bleibt auch Da Rugna, ob die Saison Corona-bedingt fortgeführt werden kann. „Das wird eine riesige Herausforderung“, sagt er und denkt vor allem an das enge Zeitfenster: „Es sind ja nicht nur die Spiele der ersten Mannschaft, die terminiert werden müssen, sondern auch die unserer anderen Aktiv- und Jugendteams.“
Intensiv ist der FSV Rheinfelden mit den Arbeiten an seiner neuen Sportanlage in Warmbach beschäftigt. „Mit dem Neubau liegen wir sehr gut im Zeitplan“, freut sich Da Rugna über das Engagement der Mitglieder des Vereins. Auf alle Fälle sieht es gut aus, dass der FSV Rheinfelden im Sommer des kommenden Jahres die Saison 2021/22 in seiner neuen Heimat beginnen kann. Richterwiese und Europastadion würden damit Vergangenheit sein.
Die neue Anlage umfasst einen Naturrasen- und einen Winterrasenplatz sowie ein schmuckes Clubheim. Da Rugna: „Das alte Heim haben wir komplett in Eigenleistung abgerissen.“ Auch bei Bau und Verwaltung der neuen Stätten packen die Vereinsmitglieder fleißig selbst an.
VfR Bad Bellingen

Nach einer holprigen vergangenen Saison, in der der VfR Bad Bellingen zum Zeitpunkt des Abbruchs sogar Tabellenletzter war, läuft es in dieser Saison für die Mannschaft von Trainer Werner Gottschling wesentlich besser. Derzeit ist der VfR Bad Bellingen als Tabellenvierter sogar in der Spitzengruppe vertreten. Das liegt nicht nur daran, dass die Rebländer von der Rückkehr von Tim Siegin vom Bahlinger SC und von Christian Ophoven vom FC Wolfenweiler-Schallstadt profitieren. Siegin traf bisher in neun Spielen sieben Mal. Die Mannschaft ist insgesamt reifer geworden.
FC Wittlingen

Der FC Wittlingen hat nach dem Aufstieg in die Landesliga im Sommer in der höheren Liga einige Nadelstiche gesetzt, wäre aber bei einem Abbruch aktuell auf einem Abstiegsplattz. Das Team von Trainer Tiziano Di Domenico hat engen Kontakt zum Mittelfeld und ist sogar nur zwei Zähler von einem einstelligen Tabellenplatz entfernt, der vor Saisonbeginn als Ziel ausgegeben worden war.