Schwarzwaldmarathon: Stefanie Doll (SV Kirchzarten) und Jens Ziganke (SV Reichenau) gewannen am Sonntag den 50. Internationalen Schwarzwaldmarathon über 42,195 Kilometer. Während sich Doll (2:54,59 Stunden) bei den Frauen klar durchsetzte, entschied Ziganke (2:31,28) das Rennen auf den letzten Kilometern für sich und distanzierte Nils Schallner (2:32,05) um 37 Sekunden. Auf der halben Streckenlänge wiederholten Katrin Köngeter (LT Unterkirnach/1:23,44) und David Jansen (SV Reichenau/1:14,26) ihre Vorjahreserfolge.
Über 600 Marathonläufer und mehr als 1200 Halbmarathonläufer gingen am Sonntag auf die Naturstrecke und wurden unterwegs von zahlreichen Zuschauern angefeuert. Bei zunächst etwas kühlen äußeren Bedingungen und leichtem Nieselregen wurden die Läufer auf dem zweiten Streckenteil auch von einigen Sonnenstrahlen begleitet. „Es ist alles perfekt gelaufen. Es gab keine Ausfälle und auch das Wetter hat uns nicht im Stich gelassen. Mit über 3000 Sportlern in allen Wettbewerben sind wir sehr zufrieden“, bilanzierte OK-Chef Frank Kliche die Jubiläumsveranstaltung.
Oft gab es in den vergangenen Jahren im Marathon Start-Ziel-Siege. Am Sonntag nicht. Ziganke und Schallner lieferten sich von Anfang an ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie hatten sich bereits nach einem Viertel der Strecke von Vorjahressieger Kay-Uwe Müller (TSG Schwäbisch Hall) abgesetzt und bestimmten das Tempo an der Spitze. Ein einsames Rennen lief zu diesem Zeitpunkt bereits Frauen-Siegerin Doll, die die weibliche Konkurrenz bereits am ersten Wechselpunkt der Marathon-Staffeln deutlich distanziert hatte.
Exakt das gleiche Bild herrschte am höchsten Punkt der Strecke in Oberbränd: Das Führungsduo arbeitete perfekt zusammen und wechselte sich an der Spitze immer wieder ab. Auch acht Kilometer vor dem Ziel, in Unterbränd, trieben sich Ziganke und Schallner gegenseitig an. Bei den Frauen war zu diesem Zeitpunkt längst klar, dass Doll auf den besten Weg ist, zum dritten Mal in Bräunlingen zu gewinnen.
Aus dem lange für möglich gehaltenen Zielsprint der zwei schnellsten Männer wurde es jedoch nichts. Ziganke setzte sich ab und distanzierte auch seinen langen Wegbereiter, der den Verlust von Platz zwei nicht zu befürchten hatte. Zu groß war sein Vorsprung auf den Dritten. Vorjahressieger Müller (2:37,47) sicherte sich wiederum mit klarem Abstand von rund siebeneinhalb Minuten auf den Vierten die Bronzemedaille. Feiern ließ sich auch Frauensiegerin Stefanie Doll, die in ihrer Klasse ein einsames Rennen lief.
„Mein Rennen lief nahezu perfekt. Wir haben an der Spitze gut zusammengearbeitet. Diese Konstellation macht mir mehr Spaß, als allein zu laufen. Rund vier Kilometer vor dem Ziel habe ich mich abgesetzt. Ich freue mich riesige über meinen ersten Sieg“, sagte Ziganke nach dem Zieleinlauf. Schallner, der 2011 den Freiburg-Marathon gewonnen hatte, bilanzierte: „Ich wollte immer einmal in Bräunlingen laufen. Als Ziganke das Tempo kurz vor Schluss nochmals erhöhte, hatte ich nichts mehr zuzusetzen. Platz zwei ist für mich ein schöner Erfolg, zumal ich heute meinen 37. Geburtstag feiere.“ Keineswegs niedergeschlagen resümierte der dreifache Bräunlingen-Sieger Kay-Uwe Müller den dritten Platz. „Mir war schnell klar, dass ich mit den beiden vorn nicht mitgehen kann. So bin ich mein eigenes Rennen gelaufen. Mir war es etwas zu kalt, aber Rang drei darf sich sehen lassen.“
Frauensiegerin Doll hatte für das Wochenende eigentlich einen Start beim München-Marathon geplant, dann aber kurzfristig doch für Bräunlingen gemeldet. „Ich hatte seit Mittwoch große Probleme mit meine Wade und habe umdisponiert. Das Risiko in München, mit der weiten Anreise, und das Rennen eventuell nicht durchzustehen, war mir zu groß. Ich hatte ab Kilometer vier wieder Schmerzen und bin glücklich, durchgekommen zu sein. Meine Zeit ist in Ordnung“, sagte die 29-Jährige.
Klare Siege gab es auf der Halbmarathon-Strecke. Köngeter (1:23,44) distanzierte Christin Wintersig (SV Reichenau/1:25,49) und Gertrug Wiedermann (Team Erdinger/1:26,50) klar. „Die äußeren Bedingungen waren für mich perfekt. Ich habe mich lange an eine Männergruppe drangehängt und bin dann mein eigenes Rennen gelaufen. Mit der Zeit bin ich zufrieden“, sagte die Läuferin vom LT Unterkirnach. David Jansen (1:14,26) verwies Felix Pauli (Freiburg/1:15,55) und Marcel Schmid (LSG Schwarzwald-Marathon/1:17,51) auf die Plätze. „Ich wollte unbedingt beim 50. Lauf in Bräunlingen starten. Mein zweites Ziel war die Titelverteidigung und eine bessere Zeit als im vergangenen Jahr. Ich habe alles geschafft und bin daher sehr glücklich“, bilanzierte Jansen.
Bächle Schnellste über 10 Kilometer
Beim Lauf über 10 Kilometer waren am Samstag 354 Läufer am Start. Bei den Männern siegte der Schweizer Martin Walther (LC Schaffhausen) in 36,36 Minuten. Es folgten Marcel Broghammer (IMS Gear) in 37,13 Minuten und Robert Dressler (Marquardt Team) in 39,18 Minuten. Bei den Frauen war Hanna Bächle (LT Unterkirnach) in 45,21 Minuten nicht zu schlagen. Heidi Sengül von der LG Hohenfels holte sich in 46,54 Minuten Rang zwei, gefolgt von Annick Couval (Run Mols Pro) in 47,46 Minuten. Den Schülerlauf über 1,75 Kilometer am Samstag dominierten die Geschwister Lukas und Julia Ehrle (beide TV Villingen), die sich jeweils den Sieg sicherten. Bei der U10 waren Jannik Fuß, und Ruby Lucia Wohlfart nicht zu schlagen.