Als am Mittwochabend gegen 19 Uhr die Zuschauer auf den Sportplatz in Fischbach pilgerten, und die Mannschaften sich zum Anstoß aufstellten, war nicht absehbar, welche nahezu unvergesslichen drei Stunden vor ihnen lagen. Im Halbfinalduell der beiden A-Kreisligisten der SG Fischbach/Weiler und dem FV/DJK St. Georgen wurde zwar kein fußballerischer Glanz verströmt, doch an Dramatik waren die 120 Minuten und das folgende Elfmeterschießen kaum zu überbieten. Gegen 21.45 Uhr stand schließlich nach 22 Elfmeterschützen fest, dass St. Georgen nach dem 1:1 über 120 Minuten das Elfmeterschießen mit 11:10 für sich entschieden hatte. Zuvor hatte kein Schütze vom Punkt vergeben.
„Natürlich brauchst du im Elfmeterschießen auch das Glück. Wir hatten es diesmal und sind überglücklich“, sagt St. Georgens Spielertrainer Alexander German, dessen Elf ab Minute 73 in Unterzahl spielen musste, nachdem Torhüter Luka Calic den roten Karton gesehen hatte. Der für ihn eingewechselte Schlussmann Manuel Malena war es schließlich, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Die SG Fischbach hatte den letzten Elfmeter an die Querlatte gesetzt.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass St. Georgen schon einmal im Endspiel stand. Für uns ist das großartig“, sagt Udo Jung, Spielausschussvorsitzender bei den Bergstädern.
Rund 100 Fans hatten die St. Georgener begleitet, etwas mehr als 200 waren es bei den Gastgebern. „Auch wenn es kein Leckerbissen war, hätte das Spiel die doppelte Zuschauerzahl verdient gehabt. Schön war es nicht, aber sehr dramatisch“, ergänzt Jung.
Für die St. Georgener war nach dem Sieg und der anschließenden Rückreise der Tag noch lange nicht beendet. „Ein Sponsor hat uns kurz vor 23 Uhr noch zum Essen eingeladen. Da haben wir den Finaleinzug richtig gefeiert“, ergänzt German. Für ihn gilt es nun, in der Meisterschaft die Spannung bis zum Endspiel hochzuhalten.
Als Seelentröster musste Carmine Italiano, Trainer der SG Fischbach/Weiler, nach dem Elfmeterschießen die Köpfe der Spieler streicheln. „Für die Zuschauer war es Dramatik, für meine grauen Haare war das Spiel nicht so gut. Wir haben nach unserer 1:0-Führung das Heft aus der Hand gegeben. St. Georgen hatte zwar auch nicht die Topchancen, war jedoch jederzeit gefährlich. Wir haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen. Die Chancen waren da“, anaylsiert Italiano. Seine Elf habe in der zweiten Halbzeit wieder mehr vom Spiel gehabt, aber es sei kaum zu sehen gewesen, dass die Bergstädter in Unterzahl agieren mussten. Italiano ist stolz, dass seine Elf einen derartigen Pokalfight abgeliefert hat. Nur zu gerne wären auch die Akteure der SG ins Finale eingezogen. „Wir müssen jetzt wieder nach vorne schauen. Wir haben in der Meisterschaft noch einige Aufgaben zu erledigen. Wir wollen alle eine guten Saisonabschluss“, ergänzt Italiano.
Schwierige Spiele bis zum Finale
Die Endspielpaarung heißt somit FV/DJK St. Georgen gegen den Bezirksligisten FC Furtwangen, der sich in Tennenbronn mit 4:1 durchsetzte und einmal mehr bewies, dass die Bregtäler nach ihrer Erfolgsserie in der Liga aktuell kaum aufzuhalten sind. „Unser Plan war“, sagt Furtwangens Trainer Christoph Raithel, ein schnelles Tor vorzulegen. Das hat geklappt und gab uns Sicherheit.“ Nur elf Minuten nach der Führung verdoppelten die Bregtäler und kamen nur nach dem 1:2-Anschlusstreffer der Tennenbronner kurzzeitig in Turbulenzen. „Mit dem 3:1 war dann alles klar, wobei Florian Kaltenbach den dritten Treffer überragend erzielte“, lobt Raithel. Seine Elf wird im Pokalfinale in Geisingen mit der Favoritenrolle leben müssen. Raithel: „Bis zum Endspiel am 8. Juni stehen aber noch vier schwierige Punktspiele an.