Herr Sari, Sie sind seit Sommer Spielertrainer beim VfB Villingen. Ihr seid nach drei Siegen aus vier Spielen aktuell Tabellendritter. Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart?
Die Auftaktniederlage in Kappel war sehr ärgerlich, aber es war klar, dass nicht gleich alles klappt. Ein neuer Trainer und eine neue Mannschaft – das braucht Zeit, bis unser System funktioniert. Umso erfreulicher war es, dass wir die nächsten drei Spiele gewannen. Vor allem die Siege gegen St. Georgen und Hajduk waren wichtig.
Was ist möglich für den VfB? Ist die Bezirksliga ein Ziel?
Auf jeden Fall ist ein Platz unter den ersten Fünf unser Ziel.
Sie waren neun Jahre in den türkischen Profiligen unterwegs. Was bleibt aus dieser Zeit?
Das war natürlich eine ganz andere Welt. Der Fußball stand im Vordergrund. Wir trainierten mehrfach täglich. Es ist ein Traum, wenn du in Stadien spielst mit 30.000 Zuschauern, die dir zujubeln. Das werde ich nie vergessen.
Sie sind jetzt in der Kreisliga A aktiv. Was hat bei Ihrer Auswahl für den VfB Villingen gesprochen?
Der VfB Villingen ist ein ganz spezieller Verein für mich. Es war mein Jugendverein. Ich spielte bis zur C-Jugend hier und kenne noch viele Leute von damals. Ich finde, es ist eine spannende Aufgabe, und mein Ziel ist es, mit meinen drei Neffen, Ali Sari, Furkan Sari und Hüseyin Süzer, etwas zu bewirken und den Verein nach vorne zu bringen.
Derzeit sind Sie Spielertrainer. Ist es ein Ziel als Trainer weiterzumachen, falls Sie nicht mehr selbst spielen?
Ja. Beim VfB war anfangs geplant, dass ich nur Trainer bin, da ich noch verletzt war. Als ich jedoch mit meinen Teamkollegen trainierte, hatte ich ein gutes Gefühl. Ich brauche zwar immer wieder meine Pausen, um große Schmerzen zu verhindern. Aber solange es mir noch Spaß macht und ich den Rasengeruch riechen darf, werde ich weiterspielen. Falls ich mit dem aktiven Fußball aufhöre, will ich die Trainerlizenz machen und versuchen, in höheren Ligen Trainer zu sein.
Oft wurde in den vergangenen Wochen nach VfB-Erfolgen von den Sari-Festspielen gesprochen. Gehen diese in den nächsten Wochen weiter?
Ich denke schon. Man muss dazu sagen, dass Ali und Furkan das Potenzial haben, höherklassig zu spielen. Aber sie wollten Teil des Projekts sein und mit ihrem Onkel zusammenspielen. Ich bin mir sicher, dass wir für Furore sorgen werden.
In Euren ersten vier Saisonspielen fielen insgesamt 28 Treffer, macht einen beachtlichen Schnitt von sieben Toren pro Spiel. Gibt‘s bei Spielen des VfB Villingen immer ein Torspektakel?
Ob in unseren Spielen immer so viele Treffer fallen werden, weiß ich nicht. Wird wohl kaum immer so sein. Ich kann aber sagen, dass wir mit unserer starken Offensive in jedem Spiel mindestens ein Tor machen werden. Ich sehe keine Verteidigung in unserer Liga, die uns stoppen kann.
Zur Person
Adem Sari ist am 9. Mai 1985 in Villingen-Schwenningen. In der Jugend spielteSari beim VfB Villingen und beim SC Freiburg, bevor er zum FC 08 Villingen
ging. Nach drei Jahren bei Nullachtern wechselte Sari zur TSG Hoffenheim,
kam jedoch in der Winterpause zum FC 08 zurück. Danach ging der Stürmer
zum SC Pfullendorf und von dort 2009 zum türkischen Erstligisten Eskisehirspor.
Insgesamt trug Adem Sari das Trikot von sechs türkischen Profiklubs,
bevor er wieder nach Deutschland zurückkehrte. Seit diesem Sommer ist der
37-Jährige Spielertrainer beim VfB Villingen. (kat)