Herr Dreide, in den vergangenen beiden Spielzeiten hielt sich der 1. FC Rielasingen-Arlen bei Neuverpflichtungen zurück. Selbst als vor einem Jahr die Chance bestand, nach der Winterpause noch ganz oben in der Verbandsliga mitzumischen, wurde der Kader nicht an mögliche Ambitionen angepasst. Es schien, als hätten Sie die Motivation verloren.

Ich habe viel Kraft und Energie in den Verein investiert. Das lasse ich mir nicht kaputt machen. Wir werden in der Liga in dieser Saison wohl nach oben nichts mehr reißen, aber wir haben im Pokal eine gute Ausgangslage. Zweifelsfrei sollten wir den Landesligisten FC Wolfenweiler-Schallstadt nicht unterschätzen, aber im Viertelfinale ist das, auch wegen des Heimvorteils, eine machbare Aufgabe. Wir konnten den Favoriten FC Villingen und Bahlinger SC, die direkt aufeinandertreffen, aus dem Weg gehen. Und ab dem Halbfinale, das haben wir ja nun schon mehrfach erlebt, ist alles möglich, vielleicht sogar der dritte Pokalerfolg.

Bild 1: Oliver Sorg soll beim 1. FC Rielasingen-Arlen für frischen Wind sorgen
Bild: Tesche, Sabine

Mit Oliver Sorg haben Sie nun einen ehemaligen Profi als Trainer verpflichtet. Soll mit ihm der Aufschwung gelingen, auch wenn er noch nicht die ganz große Erfahrung im Trainergeschäft hat?

Das ist ein Trainer, der richtig geil auf die neue Aufgabe ist und er freut sich auf diese Herausforderung. Als Trainer muss man ihm noch etwas Zeit geben, aber ihn hat auch unser Konzept mit einem guten Unterbau an jungen Spielern überzeugt. In der U23, die in der Bezirksliga spielt, ziehen wir vielversprechende Talente hoch. In unserer Jugendabteilung kicken aktuell 240 Kinder und Jugendliche. Wir hatten mit Oliver Hennemann einen Trainer, der über sieben Jahre bei uns war und das Team von der Bezirksliga in die Aufstiegsrunde zur Oberliga führte. Danach war es auf der Trainerbank bei uns sicherlich eher unruhig. Wir haben das analysiert und daher den Trainerstab neu strukturiert. Vielleicht gibt es ja nun wieder einige erfolgreiche Oli-Jahre auf der Trainerbank. Und für Spieler muss es doch ein Anreiz sein, mit einem so erfahrenen Coach zusammenzuarbeiten.

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Damit wären wir beim Kader. Soll nach Jahren der Zurückhaltung nun wieder geklotzt werden?

Was zuletzt in der Region in Sachen Transfers und Spielergehälter ablief, war absurd. Da ziehen wir nicht mit. Wir haben unser Budget annähernd halbiert und stehen jetzt finanziell gut da. Und nun hat sich die Lage in der regionalen Szene etwas gewandelt. Beim FC 08 Villingen läuft es nach einem spektakulären Jahr mit Doppelaufstieg nicht rund, der FC Singen 04 schwächelt, ebenso der SC Pfullendorf. Das ist für uns die Chance, wieder neu aufzubauen. Denn der aktuelle Kader, das ist offensichtlich, ist zu schwach. Leistungsträger wie etwa Albert Malaj, Tobias Bertsch oder Pascal Rasmus verließen den Verein, ohne dass wir sie adäquat ersetzen konnten. Einige unserer erfahrenen Spieler erhielten attraktive Angebote aus der Nachbarschaft, da können wir finanziell gar nicht mithalten. Aber wir zeigen ihnen Perspektiven im Verein auf. Und in der Winterpause wollen wir noch zwei bis drei Neuzugänge holen sowie zwei 19-Jährige aus der Zweiten integrieren.

Also wieder zurück in die Erfolgsspur?

Der 1. FC Rielasingen-Arlen wird wieder angreifen. Wir wollen die Zuschauer zurück auf die Talwiese locken und mit unserem Spiel Freude machen.