
Hätte ihr jemand vor Jahrzehnten gesagt, dass sie ihre ganze Energie und ihr verdientestes Geld in einen Garten stecken würde, hätte Ruth Maria Kubitschek ihn für verrückt erklärt. Das schreibt die Schauspielerin in ihrem Buch „Im Garten der Aphrodite“. Doch sie tat es, und der Garten liegt am Bodensee.

Oberhalb des Sees, im schweizerischen Fruthwilen im Thurgau, hat Kubitschek aus einem verwilderten Abhang einen Garten geschaffen, der jetzt zusammen mit ihrer 3,5-Zimmer-Wohnung zum Verkauf steht. Für 990.000 Franken. Die beauftragten Makler haben dem SÜDKURIER das Gartentor geöffnet: Wir haben uns im „Garten der Aphrodite“ einmal umgesehen.
Der Garten der Aphrodite
Überall im Garten blüht es.
Und überall finden sich große Statuen.
Akustisch untermalt vom stetigen Plätschern eines Brunnens.
Die Hanglage des Geländes wurde genutzt, um verschiedene Ebenen zu schaffen, die Stück für Stück zu einem Wald führen. Jede dieser Ebenen wird von Natursteinen geschützt. Und jede dieser Ebenen hat kleine Sitzgelegenheiten – wie hier eine Schaukel, die von Bäumen und Sträuchern umrankt wird.
Um die Ecke, nur ein paar Meter weiter, geht es in den Wald. Die hohen Tannen rahmen ihren Garten ein. Rund die Häfte des 4000 Quadratmeter großen Gartens macht der Wald aus. Die Eisensonne am Anfang des Weges hat Kubitschek selbst vergoldet, schreibt sie in ihrem Buch.
Bevor Ruth Maria Kubitschek einen alten Obstgarten ihrer Nachbarn erwarb und ihn zu ihrem „Garten der Aphrodite“ machte, sei er ihr wie ein Urwald vorgekommen, schreibt die Schauspielerin in ihrem Buch.
Der Natur freien Lauf lassen
Überall seien Schlingpflanzen gewesen. Überall Brennessel, Sträucher und Bäume. Als Kubitschek einen Garten daraus machte, habe sie bewusst kleine Inseln lassen wollen, wo die Natur ihren freien Lauf hat. Das Waldstück im hinteren Teil des Gartens ist eines dieser Inseln.
Ein Tempel mitten in der Natur. Den Vögeln könnte man hier ewig zuhören.
Links neben dem Tempel sitzt ein Engel.
Etwas unterhalb des Tempels, auf einem Weg in den Wald hinein, steht ein moosbewachsenes Vogelhäuschen.
Kommt man aus dem Wald über einen Rundweg wieder zurück in den „eigentlichen“ Garten, wird es auf der Terrasse gemütlich. Laternen hängen von den Bäumen, ein Engel steht am Rand.
Auch in einer kleinen Blumeninsel verweilt ein Engel.
Die nächste Statue findet sich zwischen den Steinen, die die Ebenen des Gartens abtrennen.
Auch Aphrodite, die dem Garten seinen Namen gab, ist unter den Statuen.
Ein Blick aus der Ferne auf den „Garten der Aphrodite“.