Rund acht Jahre Planung und Arbeit liegen hinter Gemeinde und Bauherrschaft. Nun muss die geplante Deponie für sauberes Aushubmaterial – mit partiellem Kiesabbau – im Eiker Gebiet Chremet nur noch eine Hürde nehmen: das öffentliche Baugesuchsverfahren. Seit wenigen Tagen und noch bis zum 24. März liegt das Baugesuch der Auffüllgesellschaft Sisseln Münchwilen (AGSM) öffentlich auf.
Insgesamt verfügt die Deponie über einen Aushubraum von rund 2,1 Millionen Kubikmetern. Sie deckt damit den Bedarf von etwas mehr als zwei Jahrzehnten. Notwendig ist die neue Deponie, weil mit dem Abschluss der Deponie im Sisslerfeld ein Notstand für unverschmutzten Aushub im oberen Fricktal entstünde.
Die Fläche der Deponie beträgt 16,2 Hektaren. Dies entspricht in etwa der Fläche von 22 Fußballfeldern. Die 62 von der Auffüllung respektive vom Abbau betroffenen Parzellen teilen sich 27 Eigentümer. Der von allen Grundeigentümern unterzeichnete Dienstbarkeitsvertrag sieht vor, dass die Grundeigentümer für die Deponie- und Abbaurechte entschädigt werden.
Finanziell ist das Projekt für die Gemeinde Eiken von Vorteil. So hat die Betreiberin AGSM zugesichert, ihren Firmensitz und ihr Steuerdomizil nach Eiken zu verlegen. Derzeit ist AGSM an der Bahnhofstrasse in Laufenburg domiziliert. Nach Betriebsstart winken der Gemeinde neben Steuereinnahmen Entschädigungen über drei Millionen Franken während des Abbau- respektive Auffüllungszeitraums.
Es gibt für die Beschaffenheit des Aushubmaterials klare Kriterien, damit es im Gebiet Chremet deponiert werden darf. Es muss zu 99 Gewichtsprozent aus Lockergestein oder gebrochenem Fels bestehen – und im Übrigen aus anderen mineralischen Bauabfällen. Es darf keine Siedlungsabfälle enthalten, darf chemisch nicht verunreinigt sein und muss verschieden festgelegte Grenzwerte für Schadstoffe einhalten.
Durch den Betrieb der Deponie entstehen pro Tag 160 Lastwagenfahrten. Bei einer Betriebszeit von neun Stunden entspricht dies rund 18 Lastwagenfahrten pro Stunde. Der Anschluss an die Kantonsstraße K129 erfolgt über die bestehende Zufahrt zum Kies- und Betonwerk der Holcim AG und zum Zivilschutzausbildungszentrum. Gemäß Umweltverträglichkeitsprüfung zeigen Berechnungen auf der K129, dass durch den Verkehr infolge des Betriebs der Lärmpegel nur minimal – um 0,2 Dezibel – zunimmt. Differenzen kleiner als ein Dezibel gelten als nicht wahrnehmbar.
Mit rund 14 Hektaren wird der größte Teil des betroffenen Areals heute landwirtschaftlich genutzt, derzeit weiden etwa Schafe und Hirsche auf dem Gelände. Der Rest, gut zwei Hektaren, ist Wald. Grundsätzlich soll die Nutzung nach Abbau und Auffüllung dem Ausgangszustand entsprechen, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Davon ausgenommen ist das am Rande des Projektperimeters vorgesehene Biotop „Hinter Elenberg“ mit Tümpeln und Kleinstrukturen, das als ökologischer Ausgleich dient.
Der Autor ist Redakteur der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.