Wer kann schon einem „Schnäppchen“ widerstehen? Da heißt es schnell zupacken – auch wenn das Schnäppchen noch so sperrig ist. 1,6 Tonnen brachten die 120 Steinplatten auf die Waage, das Stück 13,5 Kilogramm schwer, die ein Schweizer Einkaufstourist Mitte März 2005 in einem Waldshut-Tiengener Baumarkt erspähte. Sie waren genau das, was er für seine vor der Vollendung stehende Gartenterrasse noch brauchte.

120 Steinplatten im Auto

Der glückliche Kunde und der wohl ebenso glückliche Baumarktkassierer waren sich schnell handelseinig. Worauf sich für den Schweizer Heimwerker nur noch die wohl als nebensächlich erachtete Frage des Transports stellte. Kein Problem, dachte der Mann. Die stolze 1,6-Tonnen-Ladung aus 120¦Steinplatten passte ja auch wie bestellt in sein Auto, einen Toyota-Previa. Dass der kleine Personen-Kombi bedenklich in die Knie ging – nun ja, wird eben ein bisschen langsamer gefahren.

Dabei hatten allein schon die annähernd 300 Kilogramm Gewicht der drei Fahrzeuginsassen ausgereicht, um dem zulässigen Gesamtgewicht des Autos nahezukommen.

Zöllner stoppen das überladene Auto

Doch diese Gedanken schienen sich der Fahrer und seine zwei Begleiter nicht zu machen, die mit 1,6 Tonnen Stein im Nacken auf den Grenzübergang Hohentengen-Kaiserstuhl zusteuerten. Hier stoppten die deutschen Zöllner den fast bis zum Asphalt tiefergelegten Toyota und alarmierten die Polizei.

Die machte folgende Rechnung auf: Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts des Autos um 1150 Kilogramm, gleich 46 Prozent, Überschreitung der hinteren Achslast um 1230 Kilogramm, gleich 86 Prozent. Die Folge: Verbot der Weiterfahrt mit der Last, Anzeige und Kaution von 300 Franken für das Bußgeldverfahren. Das Schnäppchen war keines mehr.

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Gespart hat der Verkehrssünder dennoch: Wäre er nur 100 Meter weiter von der Kantonspolizei erwischt worden, hätte er statt der 300 Franken ein Bußgeld von mindestens 800 Schweizer Franken und ein einmonatiges Fahrverbot riskiert. Was wieder einmal deutlich macht, warum deutsche Bußgelder manche Schweizer Autofahrer kaum davon abhalten, bei uns mal so richtig Gas zu geben.