Mit einem Lied den Durchbruch schaffen, plötzlich viele Fans und viel Geld haben - viele Künstler träumen vom Erfolg, der vor allem lange anhalten und einem idealerweise bis ans Lebensende finanzielle Freiheit bescheren soll. Bestes Beispiel ist Peggy March, die mit „When The Rain Begins To Fall“ seit Jahrzehnten eine sichere Einnahmequelle im Portfolio hat. Daneben gibt es andere Fälle wie den von Dagmar Frederic, die es zwar auch noch aus Leidenschaft mit 80 Jahren auf die Bühnen zieht, wohl aber auch aus finanziellen Gründen. Mit „An der Nordseeküste“ hat das Schlager-Duo Klaus und Klaus 1984 einen Hit gelandet. Doch wie der „große“ Klaus, Klaus Baumgart, nun erklärt, kommt ihnen zum großen Geldsprung eine Melodie in die Quere - sie ist Fluch und Segen zugleich.
Wie alt sind Klaus und Klaus?
Das Duo Klaus und Klaus gibt es seit mehr als vier Jahrzehnten, wie Baumgartner dem MDR schilderte. Zweifelsohne ist der Song über die Nordsee der Höhepunkt im Schaffen der Musiker, erreichte dieser doch unter anderem Goldstatus. „Wir sind damit berühmt geworden, aber nicht reich“, sagte er der Woche der Frau. Er fügte hinzu: „Wir treten mit dem Lied auf, es geht uns gut und wir sind gesund, was will man mehr?“
Baumgart ist mittlerweile 70. Auf den kleinen und größeren Bühnen der Republik sei er immer noch zu finden, wie er nun in einem RTL-Beitrag näher ausführte. Denn die großen, dauerhaften Geldsummen durch den Hit blieben offenbar aus.
Übrigens: Schlagerlegende Peter Orloff kehrt nach 70 Bühnenjahren dem Rampenlicht den Rücken. Für eine andere Band aus dem Genre ist nach 50 Jahren Ende.
„An der Nordseeküste“: Kann Klaus Baumgart von seinem Hit leben?
Für RTL hat sich Klaus Baumgart einem Gehaltscheck unterzogen. So verrät er im Gespräch, dass er einst mit dem anderen Klaus, Klaus Büchner, rund 250.000 D-Mark im Jahr verdiente. Wie sieht es mit der „Nordseeküste“ aus? Damit habe er „leider zu wenig“ verdient, erklärt er: Das Stück, genauer gesagt die Melodie, stammt vom irischen Volkslied „The Wild Rover“ (zu Deutsch: der wilde Vagabund). „Wenn wir das selber bearbeitet hätten und so weiter, dann könnte man sagen: Jetzt hast du ausgesorgt“, so der 70-Jährige weiter.
Schlecht gehe es ihm nicht. Doch statt Rente heißt es für ihn tatsächlich noch immer: ab auf die Bühne. Zwar nicht mehr im großen Maßstab - wie es etwa Heino mit dem Ballermann vorhat - aber es sei nach wie vor seine Haupteinnahmequelle. Mit dem „neuen“ Klaus, Klaas Vogt, gebe es für kleine Auftritte auf der Hamburger Reeperbahn 2500 Euro. Hinzu kommen rund zehn Video-Grußbotschaften, für die seine Fans jeweils 89 Euro bezahlen. Insgesamt komme er durchschnittlich im Monat vor Abzug der Steuern auf circa 7000 Euro. Er sagt aber auch: „Wenn wir nur zwei oder maximal drei Auftritte haben, dann gehst du unter Umständen plus minus null aus dem Monat raus.“
Übrigens: Ebenfalls für den Sender ging es für Schlagersängerin Marie Reim ans Eingemachte, dabei rissen tiefe seelische Wunden auf.