Pegah Meggendorfer

Sie war die Stimme des Ostens, eine feste Größe im DDR-Fernsehen und ist bis heute auf den Bühnen des Landes unterwegs: Dagmar Frederic, einst gefeierter Schlagerstar, wurde am 15. April 80 Jahre alt. Ein Anlass zum Feiern – und doch auch ein Moment, um Bilanz zu ziehen. Denn trotz Karriere mit unzähligen Auftritten, Platten und Fernsehsendungen ist Frederic finanziell auf zusätzliche Einkünfte angewiesen.

Wer ist Dagmar Frederic?

Kurz vor dem 80. Geburtstag der Gesangsikone widmete der MDR Dagmar Frederic eine eineinhalbstündige Sendung und blickte auf ihre Karriere zurück. Zunächst startete sie als Duettpartnerin an der Seite von Siegfried Uhlenbrock durch. Mit Anfang 20 wurde Dagmar Frederic dann Ensemblemitglied des renommierten Berliner Friedrichstadtpalasts. Bald darauf startete sie ihre Solokarriere, sang sich mit Liedern wie „Lass die Rosen nicht verblüh’n“ in die Herzen der DDR-Bürger. Ihre Fernsehmoderationen – etwa in „Ein Kessel Buntes“ – machten sie zur Legende.

Übrigens: Ein Schlagerpaar überraschte vor Kurzem mit einem Duett zu ihrer Liebesgeschichte, die die beiden zunächst geheim hielten.

Was macht Dagmar Frederic heute?

Auch mit 80 tritt Dagmar Frederic noch regelmäßig auf. Das liegt sicherlich an ihrer Leidenschaft für Musik und Schlager – aber auch an der finanziellen Notwendigkeit. Im Jahr 2017 erzählte Frederic in der Bild, ihre Rente betrage monatlich nur 750 Euro. Davon allein könne sie nicht leben. Mit Auftritten verdiene sie sich etwas hinzu.

Etwa 50 Konzerte im Jahr stemmte sie in Spitzenzeiten. Und auch 2025 wird es keineswegs ruhiger. Trotz Lampenfieber stellt sie sich weiter auf die Bühne. „Wenn das Publikum sagt, die Alte kann ja noch – dann macht mich das glücklich“, sagt Frederic im MDR.

Leben als Künstlerin: Ist die Rente immer so niedrig?

Dagmar Frederic steht sinnbildlich für viele Künstlerinnen und Künstler ihrer Generation: gefeiert vom Publikum, geschätzt für ihr Lebenswerk – und dennoch mit niedriger Rente konfrontiert. Trotz jahrzehntelanger Arbeit auf der Bühne reichte es nicht für ein finanziell sorgenfreies Leben im Alter. Wie es trotz erfolgreicher Karriere bei Dagmar Frederic zur niedrigen Rente kommt, wird aus den Interviews nicht klar. Bis in die frühen 1980er Jahre gab es aber für selbstständige Künstlerinnen und Künstler keine Verpflichtung, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Das änderte sich 1983 mit dem Inkrafttreten des sogenannten Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG).

Wer in Deutschland heutzutage freischaffend tätig ist, ist meist Mitglied in der Künstlersozialkasse (KSK). Denn sobald man hauptberuflich freiberuflich künstlerisch arbeitet, ist man laut KSVG versicherungspflichtig. Man muss sich also bei der KSK melden. Sie übernimmt dann die Hälfte der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, zur Krankenversicherung und zur Pflegeversicherung – quasi wie ein Arbeitgeberanteil für Selbstständige. Als KSK-Mitglied zahlt man also automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Übrigens: Lange Zeit hielt Helene Fischer den Rekord für die meisten Wochen in der Top 10. Nun wurde sie entthront. Zudem musste Nino de Angelo zuletzt ein Konzert absagen - aus einem traurigen Grund.