Willkommen in der Lästerhölle! Weil Cindy aus Marzahn in den TV-Ruhestand gegangen ist, wird Désirée Nick die neue Co-Moderatorin der schrillen Reality-Show „Promi Big Brother“. Die spitzzüngige Kabarettistin und Ex-Dschungelkönigin will bei ihren Sticheleien über Stars und Sternchen wie gewohnt kein Blatt vor den Mund nehmen: „Natürlich schieße ich meine Giftpfeile immer dorthin, wo es am meisten weh tut. Aber ich bin auch gerecht“, sagt die 59-Jährige, die im vergangenen Jahr selbst in der überwachten Wohngemeinschaft lebte. Heute startet bei Sat.1 die vierte Staffel von „Promi Big Brother“, in der mehr oder minder prominente Zeitgenossen in ein von Kameras dauerüberwachtes Haus ziehen. Die Bleibe ist in eine Luxus-Abteilung und einen Schmuddel-Bezirk gegliedert – Zoff und Tränen sind nicht nur wahrscheinlich, sondern fest eingeplant.
Sat.1 nennt das Ganze vollmundig „Deutschlands ungerechteste Wohngemeinschaft“. Zu den prominenten Teilnehmern, über die La Nick an der Seite von Moderator Jochen Schropp lästern darf, gehört Ben Tewaag, der älteste Sohn von Schauspiel-Ikone Uschi Glas. Der 40-Jährige mit dem Rüpel-Image bringt echte Knast-Erfahrung mit, denn er saß wegen Körperverletzung im Gefängnis. Davon will er heute nichts mehr wissen, wie er vorab in einem Interview deutlich gemacht hat. Er sei ruhiger geworden. „Im Container kann jeder sehen, wie ich wirklich ticke.
“ Er weiß, wie er nach außen wirkt: „Wer meinen Namen googelt, der muss doch denken: Ben Tewaag ist seit 20 Jahren arbeitslos, hat keinen Beruf, macht nichts.“ Die Realität sieht anders aus: Nach eigenen Angaben hat Tewaag eine Firma, die auf Luftaufnahmen und Spezialkameratechniken spezialisiert ist. „Wir sind gut im Geschäft“, versichert er. Dennoch kassiert er für seine Show-Teilnahme angeblich 250 000 Euro.
Mit von der Partie sind auch Ex-Fußballstar Mario Basler (47, „Ich stelle mir das ähnlich vor wie ein Trainingslager“), Sänger Joachim Witt (67, „Gott sei Dank gibt es keine Handys im Haus“), Uwe Ochsenknechts Ex-Frau Natascha (52, „Ich habe keine Angst vorm Toilettenreinigen“) und Playmate Cathy Lugner (26, „Ihr werdet die ungeschminkte Wahrheit von mir sehen“). Diese Namen sind bestätigt. Wer die übrigen Betten belegt? „Es wurde noch nie so viel falsch spekuliert wie in dieser Staffel“, sagt Desirée Nick. Nichtsdestrotrotz läuft das muntere Bewohner-Raten auf Hochtouren. Bunte und Bild wollen es ganz genau wissen – Berichten zufolge zieht auch Prinz Marcus von Anhalt ins „Promi Big Brother“-Haus, außerdem die Transsexuelle Edona James, die Schauspieler Stephen Dürr, Isa Jank und Christiane Zierl, der Ringer Frank Stäbler und die Bachelor-Kandidatin Jessica Paszka. Ersatzkandidaten sollen Schauspieler Zachi Noy und Tatjana Gsell sein. TV-Anwältin Helena Fürst jedenfalls sagt, sie nehme „definitiv nicht“ teil – dabei wäre die 42-Jährige die Kandidatin, die sich jeder Produzent wünscht, seit sie im Dschungelcamp die Oberzicke gegeben hat.
Eine Portion Krawall braucht schließlich jede Reality-Show, um inmitten all der Formate zu punkten, in denen sich Promis zum Affen machen.
Bei Sat.1 soll dieses Mal alles noch ungerechter werden. Noch nie sei das Gefälle zwischen Oben und Unten so groß gewesen, von der „härtesten Staffel aller Zeiten“ ist beim Sender die Rede. Während einige Kandidaten in ein Nobel-Areal mit Champagner und Kaviar bis zum Abwinken ziehen, müssen andere in der Ekel-Abteilung hausen. Wer eine Aufgabe nicht erfüllt, wird bestraft – zum Beispiel mit Schlafentzug. Mit dem Slogan „So tief sind unsere Promis noch nie gefallen“ heizt Sat.1 seit Wochen die Erwartungshaltung an. Nach dem „Sommerhaus der Stars“ bei RTL, das quotentechnisch passabel lief, muss sich der Sender auch etwas einfallen lassen, um die Zuschauer zu locken.
Promi Big Brother: Start am 2. September 2016 um 20.15 Uhr in Sat.1, dann täglich um 22.15 Uhr (freitags bereits 20.15 Uhr). Das Finale wird am 16. September gesendet.