Falsch: Das Coronavirus trifft nur alte Leute

Entgegen anderer Behauptungen stellt das Coronavirus nicht nur für alte Leute eine Bedrohung dar. Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag das mittlere Alter der Infizierten in Deutschland bis Montag bei 47 Jahren. Ein Großteil der Betroffenen, nämlich 80 Prozent, war zwischen 15 und 59 Jahren alt. Erst vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass auch in Deutschland immer öfter junge Patienten auf der Intensivstation behandelt werden. Allerdings scheinen die Auswirkungen des Virus für alte Menschen dramatischer zu sein: 77 Prozent der Personen, die durch die Krankheit gestorben waren, waren laut RKI 80 Jahre alt oder älter.

Falsch: Mundschutzmasken bringen nichts

Tatsächlich hält die Weltgesundheitsorganisation (WHO) es für nicht nötig, dass gesunde Menschen Mundschutzmasken tragen – außer, sie kümmern sich um Personen, die möglicherweise am Coronavirus erkrankt sind. Laut RKI gibt es sogar keine hinreichenden Belege dafür, dass der Schutz das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person signifikant verringert. Das bedeutet aber nicht, dass Mundschutz unnötig ist: Wer am Coronavirus erkrankt ist oder hustet und niest, dem wird vom RKI und der WHO empfohlen, Schutzmasken zu tragen. In medizinischen Einrichtungen sollen Personal, Erkrankte und auch Besucher von Patienten einen Mundschutz tragen.

Alkohol soll gegen das Coronavirus helfen – ihn zu trinken empfiehlt sich aber nicht.
Alkohol soll gegen das Coronavirus helfen – ihn zu trinken empfiehlt sich aber nicht. | Bild: Soeren Stache/dpa

Falsch: Alkohol trinken hilft

Vor etwa einer Woche kursierten Bilder, die angeblich einen Ausschnitt aus einer Nachrichtensendung des US-amerikanischen Senders CNN zeigen. Die Bildunterschrift lautete „Alkohol tötet Coronavirus„. Obwohl sich die Bilder als gefälscht herausstellten, hält sich dieses Gerücht hartnäckig. Tatsächlich wirkt Alkohol desinfizierend. Ihn zu trinken soll aber alles andere als hilfreich sein: So tötet nur hochprozentiger Alkohol überhaupt Erreger ab, außerdem schwächt er unser Immunsystem und beschädigt die Schleimhäute in Mund und Rachen – und macht sie damit anfälliger für das Coronavirus. Für die Desinfektion von Oberflächen ist Alkohol dagegen bei sachgerechter Anwendung geeignet.

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Falsch: Herdenimmunität muss schnell erzeugt werden

Bevor Versammlungsverbote eingeführt wurden, trafen Menschen, um gemeinsam Bier zu trinken oder zu grillen, ungeachtet der Ansteckungsgefahr – Stichwort Corona-Partys. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte die sogenannte Herdenimmunität sogar zum Ziel erklärt: Durch die Infektion eines Großteils der Bevölkerung sollte eine Immunität aufgebaut werden, die das Virus ausrottet.

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Die Idee kam nicht gut an: Eine Gruppe von Wissenschaftlern drückte ihre Sorge aus, da die vielen Infizierten Kliniken überlasten könnten. Johnson musste zurückrudern und stattdessen auf Isolationen setzen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Nun ist das Gesundheitssystem in Großbritannien nicht mit dem in Deutschland vergleichbar, aber auch hierzulande soll verhindert werden, dass zu viele Infizierte deren Versorgung erschweren. Statt eine Herdenimmunität aufzubauen, soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden, damit Zeit gewonnen werden kann.