Wo war der Orkan am stärksten?

Auf dem Feldberg im Schwarzwald erreichte der Wind nach Auskunft eines Sprechers des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Stuttgart eine Geschwindigkeit von 176 km/h. Damit blieb die Orkanstärke deutlich unter der von Sturm „Lothar“, der am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 mit Böen von 272 km/h über den Hohentwiel bei Singen hinwegfegte und in Baden-Württemberg 13 Menschen tötete.

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Auch „Kyrill“ entwickelte im Januar 2007 mit 225 km/h viel höhere Geschwindigkeiten und tötete in Europa 47 Menschen. Relativ hohe Geschwindigkeiten entwickelte „Sabine“ bei Mühlacker in Nordwürttemberg mit 119 km/h. Bei Fürstenzell im niederbayerischen Landkreis Passau wurden laut DWD 154 km/h gemessen. „Das ist in solchen Tieflagen eine absolute Spitze“, so ein DWD-Meteorologe.

Warum entstehen Sturmtiefs meist in Herbst und Winter?

Ab Herbst kühlt die Luft über den nördlichen Polargebieten deutlich ab und erreicht teilweise Minusgrade. Auf dem Weg nach Süden stoßen diese kalten Luftmassen über dem Atlantik auf Luftmassen der feuchtwarmen Tropen, die vom Äquator nach Norden unterwegs sind. Die Übergangszone der Luftmassen nennt man Polarfront. Sie zieht sich wellenartig um die Nordhalbkugel. Dort entstehen die Tiefdruckgebiete, die zu uns kommen.

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Wovon hängt es ab, dass sich ein Orkantief bildet?

Das sind zwei Faktoren: Maßgeblich ist zunächst der Temperaturunterschied zwischen der kalten Polarluft und der leichteren Warmluft, die sich auf die Kaltluft schiebt. Je größer der Unterschied bei der Temperatur, desto größer ist er auch beim Luftdruck. Dann fallen die Windstärken entsprechend aus. Die Stürme entstehen über Ozeanen, denn diese stellen den zweiten Faktor bereit: Warme tropische Wassermassen steigen auf, kühlen sich über der Polarluft ab und bilden Wolken, die abregnen. Dabei wird Energie freigesetzt, die den Wind weiter entfacht.

Wilhelmshaven: Passanten fotografieren den Wellengang während des Sturmtiefs.
Wilhelmshaven: Passanten fotografieren den Wellengang während des Sturmtiefs. | Bild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Warum entsteht derzeit so häufig ein Sturmtief?

Das liegt am sogenannten Jetstream über dem Atlantik. Das ist ein Band aus schnellen Höhenwinden, das sich von West nach Ost bewegt und feuchtwarme Luft transportiert. „Das beschert uns gerade den milden Winter“, so ein DWD-Meteorologe in Stuttgart. Man spricht von einer kräftigen Westwindlage. Sie steht im Gegensatz zu einer stabilen Hochdrucklage, die etwa über Russland entsteht und bei uns zu eisigen Temperaturen führt. Danach sieht es zurzeit aber nicht aus.

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