Steine, Algen, Muscheln: Den Weg in den Bodensee kann durchaus beschwerlich sein. Wer Badeschuhe trägt, kommt eleganter und sicherer über die Steine. Aber welche Modelle sitzen wirklich fest? Und stören Schuhe nicht beim Schwimmen? Eine kleine Entscheidungshilfe.

Welche Arten von Badeschuhen gibt es?

„Am häufigsten werden inzwischen geschlossene Neoprenschuhe nachgefragt“, sagt Rebecca Gastl von Sport Gruner in Konstanz. Diese Schuhe sind leicht, es gibt sie in ganz unterschiedlichen Optiken und sie lassen sich bequem anziehen.

Oft haben sie zusätzliche Verschlüsse, um sie möglichst eng am Fuß anzupassen. Nachteil: Nach dem Schwimmen sind sie erst einmal eine Weile nass – und in diesem Zustand lässt es sich auch nicht mehr so komfortabel hineinschlüpfen.

Aua! Wer auf eine Quagga-Muschel tritt, merkt das direkt. Schnittwunden an den Füßen können die Folge sein.
Aua! Wer auf eine Quagga-Muschel tritt, merkt das direkt. Schnittwunden an den Füßen können die Folge sein. | Bild: Karl-Heinz Rimmele

Was bietet sich als Alternative an, wenn man diese nassen Neopren-Schuhe nicht mag?

„Dann nimmt man am besten Modelle, die komplett aus EVA-Materialien bestehen“, sagt Thomas Pestel vom Wassersport-Hersteller Beco Beermann. Dieser elastische und farblose Kunststoff saugt sich nicht mit Wasser voll, deshalb sind die Schuhe nach dem Schwimmen gleich wieder trocken.

Solche Kunststoff-Schuhe haben viele kleine Löcher, damit das Wasser ablaufen kann. Allerdings schleppt man bei diesem Material auch etwas mehr Gewicht mit sich herum. Das kann beim Schwimmen störend sein. Und der Fuß ist wegen der vielen Löcher nicht ganz so gut geschützt wie bei den komplett geschlossenen Neoprenschuhen.

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Was ist mit Aquasocken?

Wie der Name schon sagt, liegen sie wie Socken am Fuß, sind hauptsächlich aus dünnem Polyester gefertigt und haben eine verstärkte, rutschfeste Sohle. Sie sind leichter und bequemer zu tragen als Badeschuhe, bieten allerdings auf Steinen nicht so viel Schutz.

„Am Bodensee werden sie eher nicht so nachgefragt“, sagt Rebecca Gastl. Sie werden vor allem für heißen Sandstrand empfohlen, zum Beachvolleyball-Spielen oder zum Stand-Up-Paddeln.

Welche Badeschuhe eignen sich zum Schwimmen am besten?

„Entscheidend ist, dass der Schuh sicher am Fuß bleibt und nicht zu schwer ist“, sagt Thomas Pestel. Um das herauszufinden, probiert man Badeschuhe vor dem Kauf am besten an. „Grundsätzlich kauft man sie dann lieber zu klein als zu groß“, sagt Rebecca Gastl.

Passionierte Schwimmer überzeugt das alles nicht. „Bei uns trägt zum Schwimmen eigentlich keiner Schuhe“, so die Rückmeldung des Bodensee-Openwater Teams, welche verschiedene Seequerungen anbietet.

Und was kostet ein vernünftiges Paar Badeschuhe?

Schuhe aus Neopren gibt es von bekannten Marken ab 10 bis 15 Euro. In einer ähnlichen Preisklasse liegen die Vollgummi-Modelle sowie Aquasocken. Bei Kinderschuhen liegen die Preise zwischen fünf und zehn Euro für neue Schuhe, gebraucht gibt es sie noch günstiger – oft in neuwertigem Zustand, weil sie maximal einen Urlaub oder Sommer lang getragen werden.

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Manche Badeschuhe riechen beim Kauf komisch. Wie sieht es mit Schadstoffen aus?

Das Verbrauchermagazin Ökotest hat im Jahr 2018 25 verschiedene Wasserschuhe getestet – Zehentrenner, Flip-Flops, Badesandalen, Kunststoff-Clogs und Badeschuhe. Das Ergebnis: In 14 Paar Schuhen wurden verschiedene so genannte PAK entdeckt, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese Schadstoffe stinken nicht nur, sie gelten auch als krebserregend oder zumindest krebsverdächtig. Auch Tüv-Tests weisen PAKs regelmäßig in Badeschuhen nach.

Die Empfehlung der Experten: An den Schuhen schnuppern, bevor man sie kauft. Riechen sie süßlich-beißend und ist der Geruch allgemein stärker als bei Kunststoff üblich, kann diese ein Anzeichen für Schadstoffe sein. Thomas Pestel empfiehlt, Produkte europäischer Marken zu kaufen. „Sie unterliegen den strengen Vorgaben der EU, werden nach entsprechenden Standards gefertigt, um gesundheitsschädigende Schadstoffe auszuschließen und meist regelmäßig durch unabhängige Prüfinstitute überprüft.“

Über einschlägige Online-Plattformen dagegen würden immer mehr Bade- und Wassersportschuhe aus unbekannter Produktion als Direktimport meist aus Asien angeboten, die nicht nach europäischen Normen und Richtlinien gefertigt werden.

Was gilt es zu beachten, wenn man mit Badeschuhen aufs Stand-Up-Paddle-Board geht?

Spezielle SUP-Schuhe gibt es nicht. „Geeignet sind rutschfeste Schuhe aus Neopren mit Kordelzug oder Aquaschuhe mit dem Komfort von Sportschuhen. Auf jeden Fall sollten die Modelle geschlossen und von guter Passform sein, damit man Halt und sicheren Stand hat“, sagt Thomas Pestel. Von Herbst bis zum Frühjahr können Schuhe aus dickem Neopren die Füße beim Paddeln warm halten.

Wie pflegt man Badeschuhe?

Der Sportartikelhersteller Decathlon empfiehlt, die Badeschuhe unter fließendem, lauwarmem Wasser auszuspülen, nachdem sie benutzt wurden. Herausnehmbare Sohlen werden beim Reinigen herausgenommen.

Viele Modelle können auch in die Waschmaschine. Wichtig ist es, die Schuhe danach richtig zu trocknen – nur nicht direkt in der Sonne, weil das dem Material stark zusetzt.