Was ist ein eigenhändiges Testament? Bei einem eigenhändigen Testament verfasst man den letzten Willen von der ersten bis zur letzten Zeile handschriftlich. Es sollte mit Vor- und Familiennamen unterschreiben sein. Ort und Datum sollte man ebenfalls hinzufügen. Das ist wichtig, weil durch ein neues Testament ein altes Testament aufgehoben werden kann. Ein in Maschinenschrift abgefasstes Testament, auch wenn es unterschrieben ist, ist nicht gültig. Wer sich zuvor beraten lassen möchte, kann zu einem Anwalt oder Notar gehen. Man kann das Testament privat aufbewahren, doch nach dem Tod besteht die Gefahr, dass das Testament beiseite gebracht werden kann, verloren geht oder nicht aufgefunden wird. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, das Testament beim Amtsgericht in amtliche Verwahrung zu geben.

Was ist ein öffentliches (notarielles) Testament? Wenn man die Gewissheit haben möchte, dass das eigene Testament rechtlich einwandfrei und vor allem eindeutlig ist, sollte man es gemeinsam mit einem Notar errichten. Notare sind verpflichtet, bei der Abfassung des letzten Willens zu beraten und bei der Formulierung zu helfen. Nach der Beurkundung wird das Testament amtlich verwahrt und nach dem Tod des Erblassers eröffnet. So ist gewährleistet, dass das Testament nicht verloren geht und die Personen, die im Testament genannt sind, darüber informiert werden. Die Gebühr für ein notarielles Testament richtet sich nach dem Wert des Vermögens.

 

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Was ist ein gemeinschaftliches Testament? Ehegatten haben die Möglichkeit, ihren letzten Willen in einem gemeinsamen Testament niederzuschreiben. Das können sie eigenhändig oder notariell tun. Bei einem eigenhändigen gemeinschaftlichen Ehegattentestament genügt es, wenn ein Ehegatte das Testament handschriftlich schreibt und beide mit vollständigem Vor- und Familiennamen unterschreiben sowie Ort und Datum hinzufügen. Wichtig ist in einem gemeinschaftlichen Testament eine Regelung mit aufzunehmen, ob der überlebende Ehegatte befugt ist, nach dem Tod des Erstverstorbenen die bestehenden gemeinsamen Regelungen zu ändern beziehungsweise neu zu testieren. Wird die Ehe vor dem Tod eines Ehepartners rechtskräftig geschieden, aufgehoben oder für nichtig erklärt, wird grundsätzlich auch das gemeinschaftliche Testament insgesamt unwirksam.

Was ist ein Vermächtnis? Obwohl man einen Erben bestimmt hat, möchte man zusätzlich jemanden berücksichtigen, ohne ihn als Erben einzusetzen. Mit einem Vermächtnis begünstigt man jemanden in seinem Testament mit einem bestimmten Betrag oder einem bestimmten Sachwert, den der Erbe weiterzureichen hat.

Was ist eine Auflage? In einem Testament oder Erbvertrag kann man mit einer Auflage über den Tod hinaus Handeln oder Tun des Erben oder der Erben beeinflussen. Beispielsweise kann die Versorgung des Dackels, die Grabpflege oder eine Spende an einen gemeinnützigen Verein zur Auflage gemacht werden.

 

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