Das Mpox-Virus breitet sich nach Angaben der Behörden in mehreren afrikanischen Staaten weiterhin schnell aus. Wie aus am Samstag veröffentlichten Daten der Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (CDC) hervorgeht, wurden allein in der vergangenen Woche 1200 neue mutmaßliche oder bestätigte Ansteckungen mit drei unterschiedlichen Mpox-Unterarten festgestellt.

Mpox mit Corona vergleichbar?

Die Ausbreitung des Mpox-Virus ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber nicht mit der Corona-Pandemie vergleichbar. „Mpox ist nicht das neue Corona“, sagte der WHO-Europa-Direktor Hans Kluge am Dienstag. Dies gelte sowohl für die Mpox-Variante 1, auf die die gegenwärtige Epidemie in Zentral- und Ostafrika zurückzuführen ist, also auch für die Mpox-Variante 2, die die kontinentübergreifende Epidemie von 2022 ausgelöst hatte.

Das könnte Sie auch interessieren

Anders als beim neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 Ende 2019 wisse die Welt bei Mpox durchaus, wie das Virus bekämpft werden könne, hob Kluge hervor. Allerdings sei über die Wirkungsweise der Mpox-Variante 1 noch nicht so viel bekannt wie bei der Variante 2, sodass mehr Informationen dazu gesammelt werden müssten.

Mpox jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt

Das Mpox-Virus war erstmals 1958 bei Laboraffen in Dänemark nachgewiesen worden, die Erkrankung war jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt. Der seit langem bekannte Virenstrang 1a wurde insbesondere von Tieren auf Menschen übertragen.

Ein Kind, das an Mpox erkrankt ist, wird in einem Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo behandelt.
Ein Kind, das an Mpox erkrankt ist, wird in einem Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo behandelt. | Bild: Zanem Nety Zaidi/dpa

Bei der nun grassierenden Subvariante 1b sei aber keine Übertragung von Tieren auf Menschen bekannt, erläuterte die Leiterin des WHO-Notfallprogramms, Catherine Smallwood. 1b werde also anscheinend „ausschließlich“ von Mensch zu Mensch übertragen – und dies offenbar leichter als andere Mpox-Varianten. Derzeit zirkuliert der Virenstrang 1b in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern wie Kenia, Ruanda und Uganda.

Wie wird das Mpox-Virus übertragen?

Die WHO hatte wegen der dortigen Ausbreitung der neuen Mpox-Untergruppe 1b vorige Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen. Diese Subvariante des Mpox-Virus wird anscheinend insbesondere durch sexuellen Kontakt übertragen, während die Mpox-Variante 1 auch durch andere Kontakte weitergegeben wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Kluge räumte ein, dass die Übertragungswege von Mpox „noch nicht sehr klar“ seien. Für die Bevölkerung sei das Erkrankungsrisiko im Allgemeinen aber „schwach“. Die Antwort auf die Frage, ob Lockdown-Maßnahmen wie während der Corona-Pandemie notwendig seien, laute „eindeutig nein“.

Für wen wird eine Mpox-Impfung empfohlen?

Auch das Tragen von Masken und Massenimpfungen empfiehlt die WHO nicht. Sie rät nur im Fall einer Epidemie den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu einer Impfung gegen Mpox. Dafür stehen laut WHO bereits seit einigen Jahren zwei Vakzine zur Verfügung: MVA-BN vom dänisch-deutschen Pharmakonzern Bavarian Nordic und der im Auftrag der japanischen Regierung entwickelte Impfstoff LC16. (AFP)