Stefan Mross, Sie moderieren seit 20 Jahren „Immer wieder sonntags“. Was ist das Besondere an dieser Show?

Stefan Mross: Das Besondere ist, dass es diese Show schon so lange gibt. Sie wird in diesem Jahr 30 Jahre alt, seit 20 Jahren bin ich der Moderator. Immer wieder sonntags ist eine der letzten Familienshows im deutschen Fernsehen. Das ist ein Punkt, der mir sehr am Herzen liegt. Bei uns kommen alle Generationen auf ihre Kosten. Die Oma und der Opa können genauso Spaß haben und sich unterhalten lassen wie die Enkel. Das zeigt sich auch im Programm. Für jeden ist etwas dabei. Es ist lustig, überraschend und emotional.

Haben Sie damals, als Sie die Sendung 2005 übernommen haben, an den Erfolg geglaubt?

Mross: Ich dachte, ich moderiere maximal drei bis vier Jahre. Die Sendung hat mir damals nicht wirklich gut gefallen. Sie war ein Gemischtwarenladen ohne Profil und roten Faden. Wir haben dann mit den Jahren konsequent umgebaut. Zum Beispiel, in dem wir die Musik in den Vordergrund gestellt haben: Schlager und Volksmusik. Die musikalischen Helden meiner Kindheit waren plötzlich in meiner Show. Das war und ist eine große Ehre.

Wie bereiten Sie sich auf die Sendungen vor?

Mross: Vor der allerersten Sendung gibt es ein kleines Ritual: Mit meiner Partnerin Eva Luginger ziehe ich mich für ein paar Tage in ein Hotel im Schwarzwald zurück. Einfach die Seele baumeln lassen, ausspannen und das Leben genießen. So kann in Kraft tanken. Geht es dann los, gehe ich immer schon eine habe Stunde vor der Sendung raus in die Arena, spreche mit dem Publikum, singe ein paar Lieder und komme so in meinen ganz persönlichen Rhythmus, der mich dann durch die Sendung trägt. Der Kontakt zu den Zuschauern ist mir sehr wichtig.

„Immer wieder sonntags“ kommt live aus dem Europa-Park in Rust. Was verbindet Sie mit diesem Ort?

Mross: Der Europa-Park und ich haben das gleiche Baujahr: 1975. Wir werden also beide in diesem Jahr 50 Jahre alt. Als ich vier oder fünf Jahre alt war, also 1979 und 1980, habe ich den Park und die Region zum ersten Mal besucht. Mein Vater war Reisebusfahrer. Er hat an Wochenenden mit dem Reisebus Ausflugsfahrten gemacht: Von unserem schönen Bayern aus an den Bodensee, in den Schwarzwald, nach Straßburg und in den Europa-Park. Ich durfte meinen Papa begleiten und habe so nicht nur den Europa-Park kennengelernt, sondern auch die wunderbaren Regionen hier. Vor allem der Bodensee und der Schwarzwald waren für die Teilnehmer immer Highlights während dieser Fahrten.

Und für Sie persönlich?

Mross: Ich war der Sohn vom Busfahrer und stand so natürlich im Interesse. Ich habe dann meine Späße gemacht, Sprüche geklopft und war ein bisschen als Reiseführer tätig. Schon damals habe ich Spaß daran gehabt, Leute unterhalten zu dürfen.

Seit Beginn Ihrer Karriere stehen Sie in der Öffentlichkeit, auch mit Negativ-Schlagzeilen. Wie gehen Sie damit um?

Mross: Es wird viel über mich geschrieben und ich lese alles. Weil es mich interessiert, teilweise Dinge von mir erfahren zu können, die ich selber noch nicht gewusst habe. Aber im Ernst: Seit ich musikalisch entdeckt wurde, bin ich eine öffentliche Person. Das ist nicht weiter schlimm, zumal ich mich ja bewusst dafür entschieden habe.

Schlagzeilen machten Sie jüngst auch mit einer Wette rund um den Bodensee. Was ist da passiert?

Mross: Eva und ich haben einen wunderschönen Urlaub in Thailand verbracht. Ich habe ihr gesagt, dass mich dort niemand erkennen wird. Sie hat dagegen gewettet. Das war doof für mich. Denn gleich am Flughafen wurde ich von einem Fan erkannt. Und jetzt habe ich ein Problem. Denn mein Wetteinsatz war, dass ich im Falle einer Niederlage nackt um den Bodensee laufen muss. Ich hätte das nachts gemacht, wenn mich keiner sieht. Ich hoffe, dass ich mit Eva nachverhandeln kann. Der Wetteinsatz war ja so aus dem Bauch heraus. Mal schauen, ob ich die verlorene Wette auch anders einlösen kann.