Eines der ersten Länder, das der Türkei nach dem schweren Beben seine Hilfe anbot, war Griechenland. Alle Hassreden, alle Kriegsdrohungen von Präsident Erdogan sind vergessen angesichts des immensen Leids, das über die Menschen im Katastrophengebiet hereingebrochen ist. Es stimmt ermutigend, wenn in Notlagen wie dieser alles andere zurücksteht. Die Opfer brauchen Hilfe, keinen Machtpoker.

Rettungskräfte durchsuchen Trümmer von eingestürzten Gebäuden in Hatay nach Überlebenden.
Rettungskräfte durchsuchen Trümmer von eingestürzten Gebäuden in Hatay nach Überlebenden. | Bild: Cemal Yurttas

Leider sehen das nicht alle so – allen voran Erdogan selbst, der seinen Wahltermin am 14. Mai fest im Blick behält. Sein Land erhält von überall Hilfe. Das Nachbarland Syrien hingegen geht weitgehend leer aus, obwohl auch dort Menschen unter Trümmern liegen.

Westliche Länder halten sich mit Hilfslieferungen zurück. Alles nur aus Sicherheitsgründen? Oder auch, um die türkische Regierung nicht zu verärgern? Noch in der Nacht nach dem Beben ließ Erdogan in Syrien kurdische Stellungen bombardieren. Das ist unerträglich. Ein klares Wort gegenüber dem Wahlkämpfer in Ankara ist überfällig.

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