Die politischen Verhältnisse in Thüringen sind auf den Kopf gestellt: Erstmals ist die AfD bei einer Landtagswahl stärkste politische Kraft geworden. Der vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Landesverband des Spitzenkandidaten Björn Höcke liegt dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge klar vor der von Mario Voigt geführten CDU.
Wahlbeteiligung: 73,6 %
Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow fährt dramatische Verluste ein und landet noch hinter dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP erzielen in Thüringen durchweg nur einstellige Werte. Grüne und FDP verpassen sogar den Wiedereinzug in den Erfurter Landtag.
Mit dem Wahlergebnis zeichnen sich für den künftigen Landtag keine klaren Mehrheitsverhältnisse ab -Thüringen steht abermals vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die von Ministerpräsident Ramelow in den vergangenen fünf Jahren mit SPD und Grünen geführte Minderheitsregierung wurde abgewählt. Jede denkbare Regierung ohne AfD-Beteiligung – etwa unter Führung der zweitplatzierten CDU – wäre im Landtag auf die Unterstützung des erst im März gegründeten thüringischen BSW angewiesen.
(Text: dpa)