Mit neun Euro quer durch die Republik: Das Angebot wurde in Deutschland drei Monate lang geradezu enthusiatisch gefeiert. 38 Millionen Mal wurde das Ticket angesichts gestiegener Spritpreise verkauft. Aber sollte es deshalb auch so verlängert werden?
Bei aller Dringlichkeit zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs: Nein – zumindest nicht zu diesem niedrigen Preis. Denn die Zuschüsse – allein Berlin gab 2,5 Milliarden Euro dazu – gehören zu dem, was man als Politik mit der Gießkanne bezeichnen darf. Zwar gibt es viele Menschen, die sich erst dank des Neun-Euro-Tickets Fahrten in Bus und Bahn leisten konnten. Aber eben auch viele, die es nutzten, obwohl sie gar nicht darauf angewiesen waren.
Der bevorstehende Herbst und Winter mit explodierenden Preise auf breiter Ebene wird Land und Bund dazu zwingen, Geld nur noch gezielt einzusetzen: für jene, die es brauchen, um das alles durchzustehen. Fast-Gratis-Tickets oder gar ein Tankrabatt sind schlicht nicht zu bezahlen.