• Das Land: Der WM-Gastgeber Katar gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Zu verdanken hat das Golf-Emirat sein Geld den riesigen Vorräten an Gas. Katar teilt sich mit dem Iran das größte Gasfeld der Welt und liefert dem Weltmarkt rund 30 Prozent der Gesamtmenge an Flüssiggas. Die Regierung will die Produktion weiter steigern. Von der Fläche her ist die Halbinsel kleiner als Schleswig-Holstein. Die Einwohnerzahl hingegen ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen auf jetzt rund 2,7 Millionen Menschen. Allerdings sind die Katarer im eigenen Land eine Minderheit: Sie zählen nur 300 000. Die restlichen Einwohner sind Ausländer aus aller Welt, die vor allem zum Arbeiten in die Wüste gekommen sind. Menschenrechtler haben in der Vergangenheit mehrfach die schlechten Bedingungen für Menschen in niedrigeren Jobs angeprangert, etwa für Bauarbeiter oder Hausmädchen. Sie sind über das sogenannte Kafala-System an ihren katarischen Sponsor gebunden – und können etwa kaum den Arbeitgeber wechseln.
    Bild 1: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur WM 2022 in Katar
    Bild: dpa-infografik GmbH
  • Die Regierung: Regiert wird das Land von dem 38 Jahre alten Emir Tamim bin Hamad und seiner Familie, die kaum Einblicke von außen gewährt. Traditionell hat Katar enge Beziehungen zu den Golfländern, die aber wegen der von den Nachbarstaaten verhängten Blockade derzeit angespannt sind. Saudi-Arabien und andere Länder stoßen sich vor allem an dem starken Einfluss des in Doha ansässigen Nachrichtenkanals Al-Dschasira. Von den Folgen der Krise hat sich Katars Wirtschaft aber erholt.
    Scheich Tamim bin Hamad Al Thani ist seit 2013 Staatsoberhaupt des Emirats Katar. Er ist mit drei Frauen verheiratet und hat neun Kinder.
    Scheich Tamim bin Hamad Al Thani ist seit 2013 Staatsoberhaupt des Emirats Katar. Er ist mit drei Frauen verheiratet und hat neun Kinder. | Bild: Gonzalo Fuentes
  • Der Alltag: Das Leben im Land konzentriert sich im Wesentlichen auf die Hauptstadt Doha im Osten des Landes, die rasant wächst. Wo heute Wolkenkratzer stehen, war vor einigen Jahren noch Wüste. Überall sind Baustellen zu sehen. Die Stadt ist stark auf den Autoverkehr ausgerichtet. Zahlreiche mehrspurige Straßen ziehen sich durch Doha. Vor hundert Jahren lebten die Katarer noch vor allem vom Fischen, Perlentauchen und vom Handel. Mit dem Fund von Öl und Gas am Golf begann ein rasanter Wandel, der das Land innerhalb kurzer Zeit in die Moderne katapultiert hat. Das frühere britische Protektorat wurde 1971 unabhängig. Die Katarer legen den Islam konservativ aus, gewähren aber Ausländern einige Freiheiten. Zudem sind sie fußballbegeistert und blicken auf die großen Ligen Europas. (dpa)
Zwei Männer vor dem Unesco-Weltkulturerbe Fort Al-Subara.
Zwei Männer vor dem Unesco-Weltkulturerbe Fort Al-Subara. | Bild: Jan Kuhlmann
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