Ist die Fußball-Nationalmannschaft germanisch genug? Natürlich können die WDR-Journalisten dieser Frage nachgehen, letztendlich geht es ja darum, zu überprüfen, ob die Meinung einzelner von einem Großteil der Bevölkerung geteilt wird. Man hätte es aber auch sein lassen können. Die Fußball-Nationalmannschaft wurde in den vergangenen Jahren oftmals von der Politik vereinnahmt, dieses Thema hätte es kurz vor der Heim-EM wirklich nicht gebraucht. Zumal es nichts Neues in der Sache zu berichten gibt.
Es gab und gibt in diesem Lande Menschen, denen Hautfarbe und Abstammung wichtiger als der Charakter ihrer Mitbürger sind. Das entspricht nicht den Werten unseres Grundgesetzes, aber das muss eine Demokratie aushalten, auch wenn es schwer fällt. Möge daher etwa Antonio Rüdiger, dessen Mutter aus Sierra Leone stammt, im EM-Finale den entscheidenden Treffer erzielen! Aber dann jubeln die, denen der 31-Jährige nicht bleich genug ist, wahrscheinlich mit, als ob nichts gewesen wäre.