Der baden-württembergische IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger zieht nach Informationen des SÜDKURIER ins oberste Kontrollgremium von Deutschlands drittgrößtem Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen ein. Zitzelsberger übernehme den Posten des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person unserer Zeitung. Das Unternehmen bestätigte, dass Zitzelsberger per Gerichtsbeschluss Ende vergangener Woche „zum Mitglied des ZF-Aufsichtsrats bestellt“ worden sei.

Vom Maschinenschlosser zum IG-Metall-Chef im Südwesten

Damit zieht einer der einflussreichsten Strippenzieher der Industriegewerkschaft für die Arbeitnehmerseite in das ZF-Gremium ein. 2015 und 2018 verhandelte Zitzelsberger die Pilotabschlüsse für mehr als 2,3 Millionen Metaller bundesweit. Der 53-Jährige, der seine Karriere als Maschinenschlosser bei Daimler begann, gilt als Automobilfachmann und sitzt auch in den Aufsichtsräten vom Daimler, MTU und dem Motorenbauer RRPS aus Friedrichshafen. In der Autobranche gilt er als sehr gut vernetzt. Mit ZF-Chefkontrolleur Franz-Josef Paefgen ist er seit Jahren gut bekannt.

Frank Iwer: Er schied Ende September 2019 im ZF-Aufsichtsrat aus und wechselte ins ZF-Top-Management. Das löste Kontroversen aus.
Frank Iwer: Er schied Ende September 2019 im ZF-Aufsichtsrat aus und wechselte ins ZF-Top-Management. Das löste Kontroversen aus. | Bild: IGM

Frank Iwer nun im ZF-Management

Der gebürtige Ettlinger ersetzt im ZF-Aufsichtsrat den ehemaligen IG-Metall-Vorstand Frank Iwer. Dieser war im Herbst 2019 überraschend vom Aufsichtsrat ins Top-Management von ZF gewechselt. Seit Anfang Oktober bekleidet er dort den neu geschaffenen Posten des Personalleiters für Deutschland.

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Die Personalie hatte überregional für Schlagzeilen gesorgt. Kritiker warfen dem IG-Metaller einen hochdotierten Seitenwechsel vor und monierten, er verfüge bislang über keine Erfahrung im Personalbereich.