Friedrichshafen – Der stellvertretende Aufsichtsratschef des Automobilzulieferers ZF, Frank Iwer, wechselt als Personalleiter für Deutschland ins Management des Stiftungs-Konzerns. „Herr Iwer wird den Posten zum ersten Oktober bekleiden“, sagte ein ZF-Sprecher dem SÜDKURIER.
Neuer Personalleiter berichtet direkt an Vorstand Jasulka
Iwer rückt damit nicht in den Vorstand des Milliarden-Konzerns vor, berichtet aber direkt an Personalvorstand Sabine Jasulka. Ähnliche Verantwortlichkeiten im Personalwesen gebe es bereits in anderen Ländern wie den USA oder in China, sagte der ZF-Sprecher. Jetzt werde dies auf Deutschland übertragen. Iwer ist damit verantwortlich für gut 50 000 ZF-Beschäftigte in Deutschland.

Bemerkenswert ist die Personalie, über die zunächst die „Schwäbische Zeitung“ berichtete, weil mit Iwer ein IG-Metall-Mann mit guten Beziehungen in der Frankfurter Zentrale der Industriegewerkschaft ins ZF-Top-Management vorrückt. Seit März 2009 ist Iwer auf Seiten der Arbeitnehmer Mitglied des ZF-Aufsichtsrats. Seit 2014 als dessen stellvertretender Vorsitzender. Durch die neue Stelle stärke man den „Dialog mit der Arbeitnehmervertretung“, sagte ZF-Personalvorstand Sabine Jasulka.
Gewerkschafter wechseln öfter die Seiten
Dass Gewerkschafter die Seiten, wechseln kommt immer wieder vor. So arbeitete der langjährige IG-Metall-Stratege Horst Neumann später bei ThyssenKrupp Elevator, Audi und Volkswagen im Vorstand. 2008 fing der ehemalige Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen bei der Deutschen Bahn als Personaldirektor an. Und mit Bodo Moray wurde 2015 ein Verdi-Funktionär Personaldirektor bei dem baden-württembergischen Netzbetreiber Netze BW.