Doppelzimmer in Seniorenheimen sind passé. So will es die Landesheimbauverordnung von Baden-Württemberg. Für das Markdorfer Seniorenzentrum St. Franziskus in der Spitalstraße bedeutet das, dass einige Umbaumaßnahmen vorgenommen werden müssen. Denn aus den Wohnungen im zweiten Obergeschoss werden 13 Einzelzimmer gemacht, sodass das Altenpflegeheim künftig 45 Plätze für Senioren mit Pflegebedarf anbieten kann.
Weitere Umbauarbeiten geschehen in den Etagen darunter. Im Erd- und im ersten Obergeschoss werden die Pflegebäder zu Stationszimmern umgebaut. Des Weiteren bekommen alle drei Geschosse eigene Aufenthaltsbereiche samt Abstellräumen sowie Küchen. Und schließlich stehen im gesamten Gebäude Renovierungsarbeiten an. Die Bodenbeläge sind auszutauschen. Außerdem werden Decken und Wände neu gestrichen.
Kosten konnten gesenkt werden
Spitalverwalterin Zita Koch berichtete dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung, welche sieben Unternehmen die Arbeiten ausführen werden. Laut der aktuellen vom Überlinger Architekturbüro Böhler Großhardt Architekten Ingenieure (bgi) vorgenommen Berechnung fallen für den Umbau und die Renovierungsarbeiten Kosten in Höhe von 2,34 Millionen Euro an. Diese Summe liege rund 29.000 Euro unter der im vergangenen März erstellten Kostenbrechung, erklärte Koch.
Brandschutzstandard reicht aus
Der Grund für diese Reduktion liege in den seitens der Verwaltung angeregten Einsparungen. Beim Bad, bei den Bodenbelägen und Wandverkleidungen habe die Wahl anderer Materialien die Ausgaben gesenkt, berichtet Zita Koch. Kostensenkungen haben sich darüber hinaus bereits durch den Verzicht auf bestimmte Brandschutzmaßnahmen ergeben. Sie waren nicht erforderlich, weil im Falle des Pflegeheims der Gesetzgeber das Beibehalten bestehender Standards zulässt, da es um bauliche Veränderungen in einem Bestandsgebäude handelt.
Beeinträchtigungen lassen sich nicht vermeiden
Die Rohbauarbeiten wird ein Sigmaringer Unternehmen übernehmen. Die Holzbauarbeiten führt ein Unternehmen aus Owingen aus. Die Gerüste stellt eine Firma aus Kißlegg auf. Die Innentüren fertigt ein Unternehmen aus Lahr. Trockenbau und Putz übernimmt ein Überlinger Gipser und Stuckateur. Und die Elektroinstallation übernimmt ein Unternehmen aus Ravensburg.
„Wurden denn auch Markdorfer Unternehmen berücksichtigt?“, erkundigte sich Dietmar Bitzenhofer, Fraktionssprecher der Freien Wähler. Und Zita Koch versicherte ihm: „Wir haben auch Markdorfer Betriebe angeschrieben.“ Ob die Pflegeheimbewohner durch die Arbeiten beeinträchtigt wurden, fragte Eva Fast von der Umweltgruppe. Das solle möglichst vermieden werden, lasse sich aber nicht vermeiden – nur reduzieren, erklärte die Spitalverwalterin. Gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus bemühe man sich um Ausweichlösungen.