Frankfurt/Stuttgart – 2018 war kein gutes Jahr für Aktionäre. Gut 18 Prozent verlor der Deutsche Aktienindex Dax im Jahresverlauf. Der Verlust der baden-württembergischen Unternehmen, die im Dax, im MDax (für mittelgroße Unternehmen) oder im SDax (für kleine Unternehmen) notiert sind, fiel mit 18,8 Prozent sogar noch höher aus als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Studie der Deka Bank, dem Wertpapierhaus der Sparkasse, hervor.
Vor allem die schwächelnde Autoindustrie zog den Südwesten hinunter. So startete Daimler mit einem Aktienwert von gut 70 Euro ins Börsenjahr und schloss zum Jahresende bei gerade mal 45 Euro. Auch der Softwarekonzern SAP, das wertvollste Unternehmen Deutschlands, schloss trotz eines Zwischenhochs von 106 Euro im September am Jahresende deutlich im Minus.
Thüringen steht ganz oben
Auch andere große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen (minus 19,7 Prozent) oder Hessen (minus 28,2 Prozent) verbuchten an der Börse hohe Verluste. Dagegen fiel der Rückgang der bayrischen Aktien mit gut sieben Prozent fast noch moderat aus. Zwar litt auch die bayerische Industrie mit Unternehmen wie Siemens (minus 16 Prozent) oder BMW (minus 18 Prozent). Doch dafür entwickelten sich andere Konzerne wie Adidas (plus 9 Prozent) oder die Münchener Rück (plus 5 Prozent) positiv.
Bayern trägt mit 26,4 Prozent auch gut ein Viertel der Börsenkapitalisierung in Deutschland bei, noch vor Nordrhein-Westfalen mit 22,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 11,7 Prozent. Spitzenreiter unter den Bundesländern war 2018 übrigens Thüringen mit einem Plus von über 20 Prozent. Allerdings ist dieser Wert nur bedingt aussagekräftig, da das östliche Bundesland mit Carl Zeiss und Jenoptik nur zwei Unternehmen im SDax platzieren konnte. Der Zuwachs der Carl-Zeiss-Aktie von 33 Prozent war so fast im Alleingang für den Thüringischen Höhenflug verantwortlich.
Wie geht es 2019 weiter?
Die Ableitungen aus der Studie für die Kursentwicklung in diesem Jahr sind eingeschränkt. "Vergangene Kursverläufe sind kein Garant für zukünftige Entwicklungen", schreiben die Studienautoren. Entscheidend für die Entwicklung der einzelnen Bundesländer seien vor alle die historisch bedingten Ansiedlungsmuster unterschiedlicher Branchen sowie die Entwicklung dieser Branchen weltweit. So würde der Börsenwert der baden-württembergischen Unternehmen deutlich anziehen, wenn sich die Autobranche wieder erholt.