Deutschlands größte Drogeriemarktkette dm wächst kontinuierlich weiter – wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie nach der Schlecker-Pleite. „Insgesamt ist die Drogeriemarktbranche aber noch immer ein Wachstumsmarkt“, sagte dm-Chef Erich Harsch in Karlsruhe bei der Jahrespressekonferenz. So habe man von größeren Supermärkten weitere Marktanteile bei Drogeriewaren gewinnen können.

Im vergangenen Geschäftsjahr (1. Oktober 2017 – 30. September 2018) stieg der Umsatz europaweit um 4,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,26 Milliarden Euro). In Deutschland wuchs der Umsatz um 3,2 Prozent auf 8,11 Milliarden Euro (7,86 Milliarden Euro).

Entlang der Schweizer Grenze betreibt dm 40 Filialen - Sieben davon in Konstanz

In unserer Region konnte dm seinen Umsatz um 4,3 Prozent steigern. Dazu trugen auch die fünf neu eröffneten Filialen in Hilzingen, Lottstetten, Reichenau und Konstanz, wo gleich zwei neue dm-Märkte ihre Türen öffneten, bei. Dadurch kommt dm in der Region zwischen Rheinfelden und Friedrichshafen auf 40 Filialen mit 936 Mitarbeitern.

Davon befinden sich sieben Filialen in der Konzilstadt, wenn man den dm-Markt auf dem Reichenau-Festland hinzuzählt. "Die drei neuen Filialen im Raum Konstanz sind auch eine Antwort auf die starke Nachfrage durch Schweizer Kunden", sagte Daniela Hübner, Gebietsverantwortliche für den Landkreis Konstanz, Jestetten und die Region Bodensee-Oberschwaben. Vorerst wolle dm aber keine neue Filialen mehr in der Universitätsstadt eröffnen, zumal sich der Ansturm der Schweizer Kundschaft durch den Wertverlust des Schweizer Franken wieder eingependelt habe.

Besonders die Eröffnung des dm-Marktes an der Konstanzer Markstätte hatte in der Bevölkerung Naserümpfen ausgelöst, weil dafür das Kultur-Kino Scala weichen musste.

Keine Angaben zu Gewinnzahlen

Viele Konstanzer hatten das Gefühl, dass die Stadt sich zu sehr auf die wohlhabene Schweizer Kundschaft und zu Lasten des Kulturangebots für Einheimische ausrichte. "Diese Zweifel werden wohl nie ganz verschwinden. Aber viele Konstanzer haben mittlerweile erkannt, dass die Filiale an der Marktstätte wertvoll ist", sagte Hübner. So biete die neue Filiale anders als der dm-Markt in der Kanzleistraße wenige Schritte entfernt ein Vollsortiment mit breiten Gängen.

Das könnte Sie auch interessieren

Künftig will dm weiter mit seiner Bio-Eigenmarke punkten. "Unsere Kunden legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung", sagte Hübner. Auch die Vermeidung von Plastik und Mikroplastik spiele in der Kundschaft eine immer wichtigere Rolle.

Für dm arbeiten europaweit rund 60.000 Menschen in 13 Ländern, in Deutschland sind es mehr als 40.000. Zu den Gewinnzahlen macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. Die Umsatzrendite liege zwischen ein und zwei Prozent. In den dm-Märkten in Deutschland kaufen täglich 1,8 Millionen Menschen ein. Im vergangenen Geschäftsjahr wuchs die Zahl der Märkte bundesweit um 64 auf 1956 Märkte. In neue und umgebaute Märkte wurden 140 Millionen Euro investiert.

Mit Material von dpa