Der Sparkurs des seit Jahren in der Krise steckenden Automobilzulieferers ZF setzt sich fort. Bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen konnte Finanzvorstand Michael Frick zwar einen Anstieg des operativen Gewinns von 780 Millionen Euro auf 874 Millionen Euro vermelden, was einer Marge von 4,4 Prozent nach 3,5 Prozent vor Jahresfrist entspricht.
Deutlicher Umsatzrückgang
Gleichzeitig gab Frick aber auch einen Rückgang des Umsatzes von 22 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 19,7 Milliarden Euro bekannt. Diese Entwicklung sei ein Einmaleffekt. Sie gehe darauf zurück, dass der Bereich Achsmontage, der inzwischen in das Gemeinschaftsunternehmen ZF Foxconn ausgegliedert wurde, zuvor noch Teil von ZF war.
Zahlen, die ZF-Chef Holger Klein offen über Stellenabbau nachdenken lassen. Zwar halte man an dem bereits kommunizierten Stellenabbau von bis zu 14.000 Stellen fest, aber: „Nach hinten hin können wir nichts ausschließen.“ Das gelte auch für betriebsbedingte Kündigungen an einzelnen Standorten nicht ausschließen.
Schonfrist für E-Division
Das Sorgenkind E-Division erhält indes eine Schonfrist. Hier stehe eine Restrukturierung im Vordergrund, um die Transformation aus eigener Kraft zu schaffen. Bis zum 30. September werde mit der Arbeitnehmervertretung weiter verhandelt.
Dabei gehe es darum, die Antriebssparte wieder wettbewerbsfähig zu machen und die Arbeitsplätze zu sichern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Rande der Sitzung des ZF-Aufsichtsrats beschlossen.