Leonie Möhrle

In der Film- und Musikbranche sind Online-Streaming-Dienste kaum noch wegzudenken. Besonders in der jüngeren Generation sind Dienste wie Netflix, Maxdome und Spotify sehr beliebt. Ein Buch zu streamen – davon aber haben viele noch nicht gehört. Dabei ist es nicht nur eine günstige Alternative zum Kauf, sondern hat auch viele Vorteile gegenüber dem klassischen Gang zur Bibliothek. Wir zeigen Ihnen hier eine Auswahl der beliebtesten Lese-Flatrates für internetaffine Bücherwürmer:

  • Skoobe: Der Streaming-Dienst Skoobe (rückwärts für e-Books) ist ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Verlagsgruppen Holtzbrinck und Bertelsmann. Das Angebot umfasst über 200 000 Bücher von mehr als 4800 Verlagen. Darunter findet man neben Titeln von der Spiegel Bestseller Liste, auch viele bekannte Autoren wie Stephen King, Charlotte Link oder Karin Slaughter. Was besonders "Game of Thrones"-Fans freuen wird: Die komplette Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin, auf welcher die Fernsehserie beruht, ist hier ebenfalls zur Ausleihe erhältlich. Zu einem monatlichen Festpreis können beliebig viele Bücher ausgeliehen werden. Los geht es ab 11,99 Euro im Monat. Die dazugehörige Skoobe-App für Smartphone, Tablet und e-Book-Reader ist kostenlos erhältlich für Android und iOS. Der Vorteil gegenüber der analogen Ausleihe: es gibt weder Leihfristen noch Überziehungsgebühren. Eine tolle Option für Gelegenheitsleser bietet Skoobe mit dem befristeten Urlaubsangebot für 7, 14 oder 22 Tagen. Es können beliebig viele Bücher offline gelesen werden und das Abo endet nach dem gewählten Zeitraum automatisch. Generell sind die Abos je nach Tarif monatlich oder jährlich kündbar.
  • KindleUnlimited: Kindle Unlimited ist ein Angebot des Internetgiganten Amazon. Dementsprechend groß ist auch die Auswahl: Der Leser kann zwischen einer Millionen eBooks und mehr als 2000 Hörbüchern wählen, davon sind etwa 90 000 Titel in deutscher Sprache erhältlich. Zugänglich sind die ausgewählten Titel per Kindle eReader oder mit der Kindle App. Andere Lesegeräte werden nicht unterstützt. Erlaubt ist das gleichzeitige Ausleihen von maximal zehn Titeln – sowohl e-Books als auch Hörbüchern. Auch hier ist die Leihdauer unbeschränkt. Mit der Funktion "Whispersync for Voice" kann der Nutzer zudem einfach zwischen e-Book und der dazu passenden Hörbuch-Version wechseln. Wie bei einem virtuellen Lesezeichen, kann der Nutzer direkt an der Stelle weiterlesen beziehungsweise -hören, an der er bei dem anderen Medium aufgehört hat. Preislich liegt Kindle Unlimited bei 9,99 Euro pro Monat. Obwohl Kindle Unlimited größtenteils Indie-Titel anbietet, findet man auch Werke von Autorengrößen wie Ken Follett oder Jojo Moyes, sowie die beliebte Harry-Potter-Reihe von J.K. Rowling.
  • Tolinoselect: Tolino select ist ein e-Book-Abo des deutschen Buchhandels. Unterstützt wird es ausschließlich für den Tolino e-Reader, unter anderem von den Buchhandelsketten Thalia, Hugendubel und Weltbild. Jeden Monat kann sich der Leser für vier Titel aus einer monatlich wechselnden Auswahl von 40 Büchern entscheiden. Diese stammen zu gleichen Teilen aus den vier Genres Krimi und Thriller, Romane und Erzählungen, Fantasy und Science Fiction sowie Erotik und Liebesromane. Tolino select wirbt damit, durch die handverlesenen Empfehlungen der Buchhändler, dem Leser die anstrengende Sucharbeit abzunehmen und ihm eine exklusive Auswahl zu bieten. Zu den empfohlenen Autoren gehören beispielsweise Dan Brown, Nele Neuhaus und Sebastian Fitzek. Der Buch-Streaming-Dienst bietet wie Skoobe und Kindle Unlimited einen kostenlosen Probemonat an. Anschließend kostet das Abo 9,90 Euro monatlich.
  • Readfy: Das deutsche Start-Up-Unternehmen Readfy kann dank Werbung über 100 000 e-Books kostenlos zur Verfügung stellen. Darunter sind allerdings mehrheitlich unbekannte Titel, viele aus dem Genre der Liebesromane. Die Werbebanner werden live eingespielt, weshalb die Nutzer dauerhaft online sein müssen. Es besteht ebenso die Möglichkeit, e-Books offline und ohne Werbeeinblendungen zu lesen, indem man sich das gewünschte Buch für 30 Tage "mietet" – als flexible Alternative zur Abo-Bindung.
  • 24symbols: Ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgt das Start-Up-Unternehmen 24symbols. Obwohl es ursprünglich aus Spanien stammt, findet der Leser hier ebenfalls zahlreiche deutschsprachige Titel. Neben einer kostenlosen, durch Werbung finanzierte Version, gibt es auch eine kostenpflichtige, dafür werbelose Variante. Nach der Registrierung erhält man freien Zugang zu einer kleinen Auswahl von Büchern. Ab einer Gebühr von 8,99 Euro im Monat kann der Leser dann unbegrenzt in einem digitalen Katalog von 800 000 Büchern stöbern.
  • Kostenlose eBooks: Auf den Internetseiten Projekt Gutenberg, Ciando und Zulu kann man außerdem kostenfrei auf klassische Literatur zugreifen, deren Urheberrecht bereits abgelaufen ist oder auf Neuerscheinungen, die von ihren (meist noch unbekannten) Autoren zur Verfügung gestellt wurden.
  • Fazit: Wer neugierig geworden ist, kann die oben genannten Streaming-Dienste zunächst für 30 Tage gebührenfrei testen. Bevor man ein Abo abschließt, sollte man sich jedoch versichern, ob das e-Book-Format auf dem persönlichen e-Reader abgerufen werden kann. Denn leider haben sich die e-Reader-Anbieter noch nicht auf ein einheitliches Datenformat geeinigt. Prinzipiell sind e-Book-Flatrates eher für Vielleser zu empfehlen. Eine Alternative für Gelegenheitsleser hingegen bietet die kostenlose Onleihe-App, welche Zugriff auf den digitalen Bestand vieler Stadtbibliotheken bietet.