- 21. September 2012: Die ambitionierte Leuchtenfirma Hess AG kündigt den Börsengang an. Der Mittelständler mit rund 360 Mitarbeitern will den Kapitalmarkt anzapfen, um sein Wachstum zu finanzieren, heißt es.
- 23. Oktober 2012: Die Hess AG platziert ihre Aktien zu je 15,50 Euro, weniger als zunächst gedacht. 2,645 Millionen Aktien werden zugeteilt. Der Gesellschaft fließen 35,65 Millionen Euro zu. 90,8 Prozent der Aktien gehen an institutionelle Investoren, 9,2 Prozent an Privatanleger.
- 21. Januar 2013: Der Aufsichtsrat entlässt die beiden Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler. Es be stehe der Verdacht, dass die Zahlen des Leuchtenherstellers mit Wissen der Vorstände manipuliert wurden, teilt das Unternehmen mit. Der Aufsichtsrat veranlasst eine Sonderprüfung.
- 30. Januar 2013: Die Staatsanwaltschaft durchsucht die Firmenräume und beschlagnahmt Akten. Auch das Privathaus von Christoph Hess wird durchsucht.
- 13. Februar 2013: Die Hess AG und ihre Tochtergesellschaft Hess Lichttechnik GmbH beantragen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
- 6. März 2013: Hiobsbotschaft für 50 Mitarbeiter der Hess AG: Sie erhalten ordentliche, betriebsbedingte Kündigungen.
- 31. August 2013: Der Standort Löbau wird dichtgemacht. Die Tochter Hess Lichttechnik GmbH entlässt rund 80 Mitarbeiter – nur wenige werden in Villingen übernommen.
- 1. Oktober 2013: Der Leuchtenhersteller Nordeon übernimmt das angeschlagene Villinger Unternehmen. Die Stellen der verbliebenen 180 Hess-Mitarbeiter bleiben erhalten. Nordeon übernimmt alle für den Geschäftsbetrieb notwendigen Vermögenswerte der Hess AG, die in Stockholm ansässige Vertriebsgesellschaft und den US-Produktionsstandort in Gaffney. Diese gehen auf eine neue GmbH über. Die Insolvenz der Hess AG wird weiter abgewickelt.
- Januar 2015: Christoph Hess steht auf bestimmte Zeit unter Betreuung. Vormund soll sein Vater Jürgen G. Hess sein. Das Landgericht Mannheim muss nun die Schuldfähigkeit prüfen. (gha)