Das Landgericht Hechingen hat im Berufungsprozess wegen tödlicher Hundebisse das Ersturteil bestätigt. Die Strafkammer erneuerte am Mittwoch die Bewährungsstrafen gegen den 48 Jahre alten Hundebesitzer und seine 44-jährige Ehefrau.
Kangal tötet 72-Jährige
Ihr Hund der Rasse Kangal hatte sich im Mai 2017 in Stetten am kalten Markt von seinem Halsband losgerissen und eine 72 Jahre alte Passantin angefallen. Er biss sie mehrfach in Kopf und Hals. Die Frau starb. Der Hund war an einem Pfosten angeleint gewesen.
Die beiden Halter hätten vorhersehen müssen, dass das rund anderthalb Jahre alte und regelmäßig Wind und Wetter ausgesetzte Hundehalsband hätte reißen können, hieß es in der Urteilsbegründung am Mittwoch.
Verteidiger hatten Freisprüche gefordert
Die Verteidiger hatten Freisprüche gefordert. Es gebe keine offiziellen Vorschriften für Hundehalsbänder, zudem gelten Kangals nicht als Kampfhunde, erklärten die Anwälte.
Im Juli 2018 hatte das Amtsgericht Sigmaringen das Ehepaar bereits wegen fahrlässiger Körperverletzung schuldig gesprochen.
(dpa)