
Die Anwohner der Flüsse können ein wenig aufatmen, der Regen hat aufgehört und die Pegel sinken langsam. Das Wasser fließt weiter – oft in den Bodensee. Wahrend die Wasserstände von Schussen und Rhein niedriger werden, steigt der Seepegel an.
Auch vor dem Regenrekord der vergangenen Woche war bereits für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Wasser im See. Zu dem vielen Wasser aus den Bodenseezuflüssen auf der deutschen Seite kommt auch ein laut dem Schweizer Bundesamt für Umwelt überdurchschnittlich hoher Pegel des Alpenrheins, der ebenfalls Wasser in den Bodensee trägt.
Hochwassergrenze überschritten
Inzwischen hat der Bodenseepegel in Konstanz die Hochwassergrenze von 4,80 Metern überstiegen und steht bereits höher als im Juli 2021, als das Tagesmittel bei 4,83 Metern lag. Am Dienstagnachmittag liegt der Pegel bei 4,90 Metern. Diesen Wert erreicht der Bodensee nur sehr selten. Zuletzt war das vor acht Jahren, im Juni 2016, der Fall.
Und der Pegel hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) sagt einen weiteren, aber sanften, Anstieg voraus:
Am Mittwochmittag soll der Bodenseepegel laut der HVZ seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen und dann langsam wieder sinken. Wann er den Hochwassergrenzwert wieder unterschreiten wird, ist noch nicht klar.
Das Wasser aus dem Obersee fließt in den Untersee und auch dort steigt der Pegel noch. Es sind erste Straßen und Wege gesperrt.
Rheinpegel fällt vorerst
Vom Untersee geht es weiter in den Rhein. Der Pegel des Flusses steht jetzt bereits deutlich über der Hochwassermarke.
Trotz der großen Wassermenge im Bodensee, soll der Rheinpegel laut HVZ wieder sinken, zumindest vorerst:
Aber auch am Rhein ist die Gefahr durch das Wasser trotz des sinkenden Pegels noch nicht gebannt. Die Hochwassermarke von acht Metern soll der Fluss an der Messstelle Hauenstein in den nächsten Tagen nicht unterschreiten. Die Vorhersage zeigt auch, dass der Pegel nur vorerst sinkt und in einigen Tagen wieder auf über neun Meter steigen soll.
Schneeschmelze kann zu weiterem Anstieg führen
Auch im Bodensee kann in den kommenden Wochen der Pegel wieder steigen, denn „im Einzugsgebiet des Bodensees ist Schnee vorhanden, der in den kommenden Wochen bei einsetzendem Tauwetter seinen Anteil bringen kann“, erklärt Christian Lengnick von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.