Seit fünf Tagen sitzen der 82-jährige Singener Antonio Rocco und sein Sohn Marco in Jerusalem fest. Jetzt gibt es eine gute Nachricht: Die beiden können in den nächsten Tagen ausreisen. Sie stehen auf einer Ausreiseliste und können mit der Lufthansa aus Tel Aviv abreisen.

Margit Rocco hat die vergangenen Tage zuhause in Singen um Mann und Kind gebangt. Die vielen Raketenangriffe, die Ungewissheit über die Situation der beiden, die schrecklichen Bilder aus dem Fernsehen haben ihr zu schaffen gemacht. „Ich habe kaum ein Auge zugetan“, sagt sie. Aber jetzt könne sie endlich wieder schlafen.

Marco Rocco ist Diakon in Limburg und ist öfter beruflich in Israel unterwegs. Dieses mal nahm er seinen Vater mit und die beiden wurden von den Hamas Angriffen überrascht. Seither sitzen sie mit einer Gruppe, in der weiter Diakone und Frank Rocco, der Sohn von Antonio Rocco aus erster Ehe, in Jerusalem fest.

Sonderflüge aus Tel Aviv bringen Deutsche aus Israel zurück

Wann genau die Gruppe zurückkommen kann, ist noch nicht klar. Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mit mehreren Sonderflügen Deutsche aus Israel ausfliegen. Laut dem Auswärtigen Amt geschehe dies „auf Bitte des Amtes“. Vorher haben Betroffene und die Opposition Kritik an der Bundesregierung und dem Auswärtigen Amt geäußert, weil Deutschland im Gegensatz zu anderen Staaten seine Bürger nicht aus Israel zurückholt.

4500 Deutsche sind beim Auswärtigen Amt registriert und können mit den Sonderflügen zurückfliegen. Während Antonio Rocco nach dem Flug nach Singen zurückkommt, wird Marco Rocco zu seiner Frau und seinen drei Kindern in Montabaur fahren. Vor allem die jüngste Tochter hat laut Margit Rocco immer wieder nach dem Vater gefragt. „Sie ist erst sechs und versteht das alles noch nicht so ganz. Sie hat immer gefragt, wann er zurückkommt.“

„Ich falle ihm um den Hals“

Was Margit Rocco zuerst macht, wenn sie ihren Mann wieder sieht? „Ich falle ihm um den Hals!“ Und sie weiß jetzt schon: „Die Tränen werden fließen.“ Nach den Tränen der Verzweiflung in den vergangenen Tagen werden es diesmal allerdings Freudentränen sein.