Österreichs Corona-Ampel steht nun für sieben Bezirke auf Orange. So soll die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht werden, dass dort ein hohes Risiko besteht, sich mit Corona zu infizieren. Dazu gehören neben Wien, Innsbruck und Kufstein die Vorarlberger Bezirke Bludenz und Dornbirn. Auf Gelb steht die Ampel in 34 Bezirken, in Vorarlberg in Bregenz und Feldkirch. Einem Wanderurlaub in Vorarlberg steht derzeit zwar noch nichts im Wege – die Regeln vor Ort ändern sich aber.
Wegen der gestiegenen Infektionszahlen beschloss Österreichs Bundesregierung bereits am Freitag schärfere Maßnahmen zur Vorbeugung. Seit Montag gilt die Maskenpflicht in ganz Österreich im öffentlichen Verkehr, in allen Geschäften, in allen Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäuden und in Schulen außerhalb der Klassen. Bundeskanzler Kurz sieht bereits „den Beginn der zweiten Welle“ und möchte mit den Maßnahmen dagegen ankämpfen.
Die Corona-Ampelfarbe „Grün“ können nur noch die Länder Salzburg, Kärnten und das Burgenland beanspruchen. Dabei sind die Bundesländer frei, eigene Empfehlungen abzugeben; denn bundesgesetzliche Vorschriften fehlen derzeit. Da der Verfassungsgerichtshof einen Teil der Verordnungen des Frühjahrs als verfassungswidrig ansieht, müssen erst neue Gesetze im Parlament in Wien beschlossen werden.
Ein Flickenteppich
Die Landesregierungen haben die Möglichkeit, die Bezirke nach Gemeinden auszudifferenzieren. Hier wird es kompliziert: So gilt der Bezirk Bregenz wegen hoher Infektionszahlen zwar insgesamt als Gelb, doch der Bregenzer Wald und das Kleine Walsertal bleiben Grün.
Und während die Ampel im Bezirk Bludenz insgesamt auf Orange steht, dürfen das Große Walsertal, das Montafon, das Klostertal und das Brandnertal die Regeln anwenden, die für die Ampelfarbe Gelb gelten.
Was die Farben nach sich ziehen
Bei Orange gilt in Vorarlberg, dass in allen geschlossenen öffentlichen Räumen der Mund-Nasen-Schutz getragen werden soll. Betonung auf „soll“ – denn bei den Maßnahmen handelt es sich zwar um „dringende Empfehlungen“, aber nicht um rechtskräftige Regeln. In Restaurants wird man bis zum Erreichen des Sitzplatzes die Maske empfohlen. Im Freien wird sie angeraten, wenn kein 1,5-Meter-Abstand gehalten werden kann.
Geschlossene Gesellschaften ohne Sicherheitskonzept werden bei den Ampelfarben Gelb und Orange bis zu einer Personenzahl von 25 in Innenräumen und bis zu 50 im Freien empfohlen, erlaubt sind nach Bundesrecht jeweils doppelt so große Gruppen. Von Sport mit Körperkontakt wird ab Orange abgeraten.
Auch die Besuchsregeln für Alten- und Pflegeheime werden wieder verschärft. Für Krankenhäuser gilt in Vorarlberg ab heute ein Besuchsverbot. Die dortigen Ambulanzen werden wieder geschlossen, es sei denn es handelt sich um Notfälle oder dringende Überweisungen.
Was für Pendler gilt
Im Tourismus und für Pendler gelten dieselben Maßnahmen je nach Ampelfarbe. Die Informationen sind auf der Website der Landesregierung nachzulesen. Nach Auskunft des Vorarlberger Landeshauptmanns Markus Wallner wollen Vorarlbergs Hoteliers umfassende Sicherheitsmaßnahmen umsetzen, mehr noch, als von den Regierungen gefordert, um die Herbst- und Wintersaison für die Gäste so sicher wie möglich zu machen. Dazu soll es in nächster Zeit nähere Informationen geben.