Ab kommenden Montag ist auch in der Schweiz das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben. Die Maskenpflicht gilt in Zügen, Straßenbahnen und Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen und auf Schiffen für alle Fahrgäste ab zwölf Jahren.

Die Schweiz hatte bisher einen Sonderweg gewählt und den Mundschutz nur empfohlen, was aber kaum ein Fahrgast befolgte. Die Sinneswandel ist auf stark steigende Fallzahlen in einzelnen Kantonen zurückzuführen. Außerdem argumentiert die Schweizer Regierung, dass die Fahrgastzahlen wieder steigen und somit die Abstände nicht mehr gewahrt werden könnten.

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Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset drückt es mit Blick auf andere Länder so aus: „Wir haben festgestellt, dass wir eine Ausnahme darstellen.“ Das ist nun passé – wobei in Schweizer Geschäften und Läden die Maske weiterhin keine Vorschrift sein wird. Das Maskenpflicht-Mindestalter von 12 Jahren liegt zudem deutlich über dem in Baden-Württemberg, wo schon jeder Sechsjährige eine Maske tragen muss. Auch plant die Schweiz nach Regierungsangaben derzeit keine Strafen bei Verstößen gegen die Pflicht.

Stark erhöhte Infektionsrate

In der Schweiz liegt die Reproduktionszahl bereits seit Mitte Juni über 1. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen ist markant gestiegen. Am Mittwoch waren es 137 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden, wie das Bundesamt für Gesundheit mitteilte. Am Dienstag waren es 62, am Montag 35 gewesen. Die Infektionsrate pro 100.000 Einwohner liegt damit derzeit höher als in Deutschland.

Die steigenden Zahlen sind auch auf Ansteckungsfälle in verschiedenen Discos unter anderem in Zürich zurückzuführen – anders als in Deutschland sind Clubs in der Schweiz wieder geöffnet.

Zudem beschloss die Schweiz eine zehntägige Quarantäne für Einreisende aus Risikogebieten. Um welche Regionen es genau geht, muss noch festgelegt werden. Unter anderem soll Schweden auf der Liste stehen.