Von Mittwoch an gilt in Deutschland bis voraussichtlich zum 10. Januar ein harter Lockdown. Bund und Länder haben sich auf ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geeinigt: Neben Schulen und Kitas muss auch der Einzelhandel weitgehend schließen. Ausnahmen sind lediglich der Lebensmittelhandel, Apotheken und Drogerien, Poststellen und Zeitungsverkauf, Tierbedarfs- und Futtermittelmärkte und der Weihnachtsbaumverkauf.
Wie gehen Laden-Inhaber mit dem Lockdown mitten im Weihnachtsgeschäft um und was halten Kunden von der erneuten Zwangspause? Wir haben uns in der Region umgehört.
Kunden stehen vor Konstanzer Geschäften Schlange
Zwei Tage vor dem erneuten Lockdown war die Konstanzer Altstadt am Montag gefüllt mit Menschen. Viele wollten ihre letzten Weihnachtseinkäufe erledigen, andere machten noch Besorgungen, bevor die Läden am Mittwoch endgültig schließen. Vor einigen Geschäften mussten die Kunden in Schlangen auf den Einlass warten.
Radolfzeller Händler fügen sich ins Unvermeidliche
Der harte Lockdown wirkt sich auf den Radolfzeller Einzelhandel unterschiedlich aus: Einige Geschäfte sind im Internet aktiv, andere stellen ein bewusstes lokales Einkaufen der Kunden fest. Vier Händler erzählen, wie sie die zweite Schließung in diesem Jahr empfinden.
Händler in Friedrichshafen bangen – Kunden sind eher gelassen
In Friedrichshafen gehen die Kunden ziemlich gelassen mit der bevorstehenden Zwangspause beim Shoppen um. Zum Ansturm auf die Geschäfte kam es am Montagnachmittag zumindest nicht. Der Weihnachts-Lockdown ab Mittwoch treibt dafür den Laden-Inhabern die Schweißperlen auf die Stirn.

Lockdown für Einzelhändler in Markdorf „brutal und niederschmetternd“
Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing, beschreibt die Lage der Händler als dramatisch. Sie plädiert deshalb für Gutscheine statt Internet-Einkauf und appelliert damit an die Unterstützung durch die Bürger. Modehändlerin Michaela Maihöfer wiederum hält einen kurzen, harten Lockdown für sinnvoller als halbherzige Lösungen, die sich monatelang hinziehen.
In Meersburg trifft es die Händler nicht ganz so hart
Wer am Montagvormittag durch die Gassen von Meersburg schlenderte, dem fiel vor allem eines auf: Es waren wenige Menschen unterwegs. In Meersburg treffe es die Laden-Inhaber jedoch nicht allzu hart, weil dort im Winter ohnehin wenig los sei, sagt eine Betroffene. Wäre die Schließung im August angeordnet worden, wäre es deutlich schlimmer gewesen.
Lockdown-Ansturm in Villingen bleibt aus
Viel los war am Montagmittag in der Villinger Innenstadt, kurz vor dem Lockdown – der große Vorweihnachtstrubel fand aber nicht statt. Wir haben Passanten befragt, warum sie am Montag doch noch einmal unterwegs waren.

Frust, Verständnis und Existenzängste in Donaueschingen
Bei Kleinbetrieben sorgt die Entscheidung der Politik, Deutschland ab Mittwoch weitgehend herunterzufahren, für Angst und Schrecken. Betroffene aus Donaueschingen erklären, warum der erneute Lockdown für sie eine Katastrophe ist.
In St. Georgen haben nicht alle Verständnis für den Lockdown
Auch in St. Georgen wird ab Mittwoch das öffentliche Leben zum Stillstand gebracht. Wir haben mit einigen Betroffenen gesprochen – darüber, dass ihr Geschäft wieder zum Erliegen kommt und über die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Manche haben Verständnis, andere äußern sich verärgert.
Erneuter Lockdown trifft den Blumberger Einzelhandel massiv
Der Einzelhandel in Blumberg wird von der erneuten Zwangspause hart getroffen. Viele Händler wurden von dem kurzfristigen Lockdown-Start überrascht und mindestens eine Existenz hängt nun am seidenen Faden.
Viele Bad Säckinger Händler wurden überrascht
Dass der Lockdown kommt, war absehbar. Doch der Zeitpunkt überrascht viele Bad Säckinger Einzelhändler doch erheblich. Denn: Somit wird die Gesamtbilanz eines ohnehin schon schweren Jahres endgültig verhagelt. Für viele wird die Lage inzwischen existenzbedrohend.