Nach jahrelangen Debatten und Vorbereitungen soll der Ausbau der Hochrheinbahn zwischen Basel und dem badischen Erzingen am 20. September beginnen. Damit präzisierte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) auf Anfrage bisherige Terminankündigungen des Unternehmens. Die Strecke im Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz wird bis Ende 2027 elektrifiziert.
Mit einer durchgehenden Oberleitung soll die Ära von umweltschädlichen Diesel-Zügen auf der Strecke im äußersten Süden Deutschlands enden. Die Kosten für den Ausbau der rund 75 Kilometer langen Schienenverbindung werden mit 434 Millionen Euro veranschlagt.
Auch an Bahnhöfen wird gearbeitet, um die Verbindung entlang des Hochrheins attraktiver zu machen. Geplant sind mehr Verbindungen zwischen Südbaden, dem Bodensee und der Nord- und Ostschweiz. Auf den Schienen sollen später moderne Züge rollen. Die Schweiz beteiligt sich mit 50 Millionen Franken (rund 53 Millionen Euro) an der Finanzierung des Vorhabens, das auf die gesamte Grenzregion ausstrahlen soll.
Sperrung von 2026 an
Fahrgäste müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Die Bauarbeiten werden Ende September im Bereich zwischen Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden (Kreis Lörrach) starten, wie die Sprecherin berichtete. Der Zugverkehr sei zunächst nicht eingeschränkt, Passagiere könnten also wie üblich die Züge nutzen.
Von April kommenden Jahres an soll die Hochrheinbahn dann aber zwischen Rheinfelden und Erzingen gesperrt werden. Pendler und Reisende müssen in diesem Abschnitt auf Busse umsteigen - auf der Straße sind etwa 65 Kilometer zurückzulegen.
Im März übernächsten Jahres soll der Abschnitt zwischen dem Bahnhof Waldshut und Erzingen wieder für den Schienenverkehr geöffnet werden. Im Juli 2027 ist den Plänen zufolge der Abschnitt zwischen Rheinfelden und Waldshut an der Reihe.
Über 70 Prozent der Strecken im Land elektrifiziert
«Darauf folgt die Inbetriebnahme-Phase bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027», so die Bahn. Die DB hatte bereits mitgeteilt, ihr sei klar, dass die baubedingte Sperrung Menschen in der Region erheblich beeinträchtigen werde.
Wie das Landesverkehrsministerium auf Anfrage mitteilt, sind bisher gut 70 Prozent der Schienenstrecken im Südwesten elektrifiziert. Die langfristige Strategie lautet, den Einsatz von umweltschädlichen Dieselzügen zu verringern. Die Hochrheinbahn ist ein Großprojekt im Südwesten, bei dem Land und die Landkreise Lörrach und Waldshut eingebunden sind.