Die Pilzsaison hat in diesem Jahr etwas später begonnen. Doch nun gibt es für Sammler kaum ein Halten mehr. Ob am Hochrhein, im Schwarzwald oder am Bodensee: Nach den Regenfällen der vergangenen Wochen sprießen Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge und viele andere Sorten aus dem Waldboden.
Für Pilzfreunde bedeutet das volle Körbe – und gleichzeitig die Verantwortung, auf Nummer sicher zu gehen und nur bestimmte Pilz-Funde mitzunehmen.
Wo es aktuell die besten Pilze gibt
Vor allem im Schwarzwald, rund um Freiburg und den Schluchsee, lohnt sich die Suche. „Es gibt gerade richtig viel zu finden“, sagt Albert Ross, staatlich anerkannter Pilzexperte aus Bonndorf.
Auch im Hegau berichten Sammler derzeit von prall gefüllten Körben. Feuchtigkeit und Wärme gelten als die wichtigsten Faktoren: Wenn der Waldboden dampft, können Steinpilze quasi über Nacht erscheinen.
Warum Pilzesammeln unberechenbar ist
Pilze wachsen, wo sie wollen – und bleiben für Sammler unberechenbar. Fachleute sprechen von „kryptischem Verhalten“, weil sich kaum vorhersagen lässt, wann und wo die Fruchtkörper auftauchen.

Sicher ist nur: Feuchte Lagen, moosige Waldböden und ein bisschen Glück sind die beste Kombination. Mehr zur aktuellen Pilzsaison im Schwarzwald und am Hochrhein erfahren Sie hier.
Diese Fehler sollten Pilzsammler vermeiden
So verlockend die volle Auswahl ist – Sicherheit geht vor. „Ein falscher Pilz kann lebensgefährlich sein“, warnt die geprüfte Pilzsachverständige Heidrun Häußler aus Bodman-Ludwigshafen. Sie rät, nur einwandfreie und eindeutig erkennbare Pilze mitzunehmen.

Alte, von Maden befallene Exemplare oder ganz junge Pilze sollten besser stehenbleiben, da sie sich schwer bestimmen lassen. Ihre Tipps für sicheres Pilzesammeln lesen Sie im Ratgeber aus Bodman-Ludwigshafen.
Pilzexperte aus Villingen gibt Tipps für die Herbstsaison
Mit dem Herbst beginnt im Schwarzwald die Pilzsaison – und damit auch die Unsicherheit vieler Sammler. Edgar Riehle aus Villingen-Schwenningen kennt das Geschäft seit Jahrzehnten. Der Pilzsachverständige, der seit 50 Jahren sammelt und seit 40 Jahren geprüft ist, warnt davor, essbare Arten mit ihren giftigen Doppelgängern zu verwechseln.

Sein Rat: Lieber genau hinschauen, als sich auf Bestimmungs-Apps zu verlassen. „Die können hilfreich sein, ersetzen aber niemals Erfahrung“, betont Riehle.
Praktische Tipps für sicheres Pilzesammeln
Auch Markus Rast, Pilzexperte aus Böhringen, gibt wichtige Hinweise: Pilze sollten mit einem Messer knapp über dem Boden abgeschnitten und in einem Korb transportiert werden. Plastikbeutel eignen sich nicht, da die Pilze darin schnell verderben.

Außerdem sollte nur so viel gesammelt werden, wie tatsächlich verzehrt wird. „Pilzesammeln ist ein Naturerlebnis – aber Sicherheit geht vor“, betont er. Seine Ratschläge im Detail finden Sie im Interview mit dem Böhringer Mykologen.
Pilzesammeln braucht Wissen und Vorsicht
Die Kombination aus feucht-warmem Spätsommerwetter und frischem Regen sorgt für ideale Bedingungen. Ob im Schwarzwald, am Hochrhein oder am Bodensee – für Pilzfreunde ist jetzt die beste Zeit, auf Entdeckungstour zu gehen.
Wer sich an die wichtigsten Regeln hält und im Zweifel lieber einmal mehr nachfragt, kann die Saison unbeschwert genießen – und sich auf viele leckere Gerichte aus der heimischen Küche freuen.