Ein Fahrlehrer ist wegen sexueller Übergriffe auf Fahrschülerinnen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Dem Mann wurde unter anderem vorgeworfen, während der Fahrstunden im Raum Sigmaringen nördlich des Bodensees zwischen Sommer 2023 und November 2024 übergriffig geworden zu sein.

Fahrlehrer aus Sigmaringen soll im Auto masturbiert haben

Verurteilt wurde der 42-Jährige unter anderem, weil er einer Fahrschülerin bei der ersten Fahrstunde unter einem Vorwand an den Po fasste. Während der Fahrstunde mit einer weiteren, damals 18 Jahre alten Schülerin, soll sich der Mann im Auto selbst befriedigt haben.

Das Landgericht Hechingen sprach den Mann auch der exhibitionistischer Handlung schuldig, weil er sich auf seiner Terrasse vor einer Nachbarin selbst befriedigt hat. Vergewaltigungsvorwürfe von einer weiteren, damals 17 Jahre alten Fahrschülerin, die der Mann von Anfang an bestritten hatte, sah die Kammer nicht zweifelsfrei als erwiesen an.

Vorwürfe der Vergewaltigung: Vor Gericht steht Aussage gegen Aussage

Der Vorsitzende Richter sah in diesem Fall nicht genügend Beweise und hob den Haftbefehl auf. Man könne nicht zweifelsfrei sagen, ob die Fahrschülerin den Sex mit dem Fahrlehrer im Nachhinein zu einer mehrfachen Vergewaltigung umgedeutet habe. Nach Auffassung des Gerichts kam auch eine einvernehmliche Affäre zwischen Fahrlehrer und Fahrschülerin in Betracht. Es stehe Aussage gegen Aussage, sagte der Vorsitzende Richter.

Das könnte Sie auch interessieren

Urteil gegen Fahrlehrer noch nicht rechtskräftig

Der Mann saß seit Mitte März in Untersuchungshaft. Nach der Verhandlung wurde er entlassen und soll für die Haftdauer entschädigt werden. Rechtsmittel gegen das Urteil wollte er nicht einlegen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa)