Für einen Überraschungsmoment sorgte eine Mitteilung der Stadt Konstanz am Freitag, 22. August. Die Pressestelle kündigte umfangreiche Tiefbau- und Oberflächensanierungsarbeiten im Bereich Bodanstraße/Schnetztorknoten sowie eine Änderung der Verkehrsführung an. Was gemacht wird und wo genau, das wurde in der Meldung nicht verraten.

Für Aufklärung sorgt Michele Lagrutta vom Tiefbauamt der Stadt Konstanz bei einem Vor-Ort-Termin mit dem SÜDKURIER. Es geht mitnichten, wie manch Konstanzer schon dachte, um die schon lange im Raum stehende Umgestaltung des Schnetztorknotens, sondern lediglich um die Sanierung der Fußgängerfurt am Schnetztor.

Der Fachmann wundert sich

„Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich“, sagt Michele Lagrutta und lächelt. Der Laie sieht nämlich lediglich Unebenheiten auf der Fahrbahn, der Fachmann aber freut sich, dass die Pflasterung des Fußgängerüberwegs von der Kreuzlinger- in die Hussenstraße doch so lange gehalten hat. „Etwa 25 Jahre bei der hohen Verkehrslast“, betont Lagrutta.

Vorsicht, Stolperfalle! Die Bodenwellen im Bereich des Fußgängerüberweges am Schnetztor sind gefährlich und müssen jetzt dringend ...
Vorsicht, Stolperfalle! Die Bodenwellen im Bereich des Fußgängerüberweges am Schnetztor sind gefährlich und müssen jetzt dringend saniert werden, sagt Michele Lagrutta vom Tiefbauamt (Mitte) in Begleitung von Elena Oliveira (rechts) von der städtischen Pressestelle. | Bild: Scherrer, Aurelia

Auch bei dem nur wenige Meter entfernten Ampelübergang in der Oberen Laube wurde nämlich ebenfalls um die Jahrtausendwende eine solche Pflasterung eingebaut. Dort habe der Belag aber nicht einmal die Gewährleistungsfrist überdauert, schildert Lagrutta. Seinerzeit wurden dort die Pflaster ausgebaut und Asphalt eingebracht.

Warum hat die Pflasterung am Schnetztor gehalten? „Darunter liegt die Unterführung. Die gibt wegen des darunter liegenden Stahlbetons nicht nach“, erklärt Michele Lagrutta. Doch jetzt – nach 25 Jahren – gebe es bei dem Fußgängerüberweg dringenden Sanierungsbedarf, denn es haben sich massive Bodenwellen gebildet.

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Achtung, Stolperfalle!

Beim Überqueren der Straße tut Michaele Lagrutta, als würde er stolpern. Da werden die Bodenwellen auf der südlichen Fahrbahn deutlich wahrnehmbar. „Stolperfalle! Das ist gefährlich“, stellt Lagrutta fest. „Die Vertiefungen sind nicht mehr tragbar. Die Verkehrssicherung ist nicht mehr gegeben.“

Bei Regen würden sich Pfützen bilden. Fahre ein Auto durch die Regenansammlungen, würden die wartenden Fußgänger nass. Das sei aber nicht das Schlimmste. Wenn die Pfützen im Winter gefrieren, dann sei das richtig gefährlich. Das heißt: „Es ist dringend notwendig, dass wir die Fußgängerfurt sanieren“, so Lagrutta.

Was wird gemacht?

„Die Pflaster werden ausgebaut, der Untergrund erneuert und sauber verdichtet, dann kommt Asphalt rein und letztlich werden die Markierungen aufgebracht“, skizziert Michele Lagrutta. In der ersten Sanierungstranche werde die südlich gelegene Fahrbahn des etwa elf Meter breiten Fußgängerüberwegs saniert. Das heißt: Der Verkehr kann nur eine Fahrspur nutzen.

Innerhalb von etwa zwei Wochen soll der etwa elf Meter breite Fußgängerüberweg am Schnetztor saniert werden.
Innerhalb von etwa zwei Wochen soll der etwa elf Meter breite Fußgängerüberweg am Schnetztor saniert werden. | Bild: Scherrer, Aurelia

Einbahnstraße ab dem 1. September

Aus diesem Grund wird die Bodanstraße während der gesamten Bauzeit – von Montag, 1. September, bis voraussichtlich Sonntag, 14. September – zur Einbahnstraße. Die Fahrzeuge können dann nur vom Schnetztor in Richtung Lago fahren und werden dann über den Bahnhofplatz und die Konzilstraße geleitet. „Im Prinzip haben wir dann einen Ringverkehr“, beschreibt Michele Lagrutta.

Damit der Verkehr und auch die Busse am Schnetztor auf die nördliche Fahrbahn gelenkt werden können, muss ein Teil der Verkehrsinsel, die Richtung Schnetztor-Kreuzung liegt, abgetragen werden. In der zweiten Sanierungsphase werden die Verkehrsteilnehmer auf die südliche Fahrbahn gelenkt und die nördliche saniert.

Bild 3: Achtung, Einbahnstraße! Das ändert sich in der Konstanzer Altstadt am 1. September
Bild: Schönlein, Ute

Was passiert auf den Gehwegen?

„Wir machen keine bauliche Maßnahme, wir sanieren nur die Fahrbahn in diesem Bereich“, stellt Michele Lagrutta klar. Die Gehwege würden also nicht tangiert. Lediglich „Arbeits- und Schwenkbereich“ würden abgesperrt. Die Fußgänger könnten die Bodanstraße einige Meter östlich von der bisherigen Stelle entfernt überqueren. Dies würde entsprechend ausgeschildert. Auch der Radverkehr werde örtlich umgeleitet.

Warum wird die Fahrbahn in den letzten zwei Wochen der Sommerferien saniert? „Es ist das ideale Zeitfenster, denn der Bahnhofplatz ist noch nicht fertig“, stellt Michele Lagrutta fest. Aber ab dem 12. Oktober werden viele Linien der Busbetriebe der Stadtwerke Konstanz wieder an den Hauptbahnhof zurückverlegt.

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Jetzt fahren nur wenige Linien über die Bodanstraße. „Die Busse sind in dieser Zeit weniger beeinträchtigt“, sagt Lagrutta und fügt an: „Zu einem späteren Zeitpunkt würde es teurer und unbequemer.“ Apropos Geld: Wie viel kostet die Sanierung des Fußgängerüberwegs? „Etwa 100.000 Euro. Aber das hebt die nächsten zehn bis 15 Jahre“, so Lagrutta.