Es ist Mitte August, als ein vermummter Mann eine Bankfiliale in Bürglen – ein Ort östlich von Weinfelden – betritt und Geld erbeutet. Doch womit der Kriminelle wohl nicht rechnet: Er wurde zuvor bereits aufgenommen und sein Gesicht ist den Schweizer Behörden deshalb bekannt. Die wenden sich nun öffentlich an den Gesuchten mit einer ungewöhnlichen Botschaft.
Wie die Kantonspolizei Thurgau in einer Pressemitteilung schreibt, hat sich die Tat am Freitagnachmittag, 15. August, ereignet. Um kurz nach 16 Uhr geht der Unbekannte in die Bank an der Weinfelderstrasse, bedroht die Angestellte verbal und fordert Bargeld. Wenig später flüchtet er mit seiner Beute über die Bahnhofstrasse in Richtung Bahnhof Bürglen.
Die Bankangestellte bleibt bei dem Überfall körperlich unverletzt. Wie die „Thurgauer Zeitung“ berichtet, kümmere sich ein professionelles Team bei derartigen Fällen um die betroffenen Mitarbeiter. Zwar leiten Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau sofort eine Fahndung ein, die verläuft aber an diesem Tag leider ergebnislos.
Polizei veröffentlicht Personenbeschreibung
Im Anschluss laufen Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft an. Zudem wird eine Personenbeschreibung veröffentlicht: Demnach sei der Täter etwa 170 bis 175 Zentimeter groß, habe eine helle Hautfarbe und kurze graue Haare. Am Tattag, dem 15. August, trägt er einen roten Pullover, eine braune Hose, graue Schuhe, eine schwarze Kappe und einen schwarzen Rucksack.
Sein Gesicht verbirgt der Gesuchte hinter einem Schlauchschal und er spreche Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Wer Angaben zum Täter machen kann oder Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich beim Kantonspolizeiposten Weinfelden unter 058 3452500 zu melden. Anrufer aus Deutschland müssen die Landesvorwahl 0041 nutzen.
Rund anderthalb Wochen nach dem Überfall ist der Täter zwar noch nicht gefunden, doch die Staatsanwaltschaft Thurgau bleibt an dem Fall dran und greift nun auf ein ungewöhnliches Mittel zurück. In einer Pressemitteilung vom Dienstag, 26. August, heißt es: „Trotz intensiver Ermittlungen konnte der mutmaßliche Täter bisher nicht identifiziert werden.“
Behörden setzen den Gesuchten unter Druck
Und weiter: „Allerdings liegt den Strafverfolgungsbehörden Bildmaterial in guter Qualität vor, das den Mann beim Betreten der Bank unvermummt von der Seite zeigt.“ Daraufhin zeigen die Verantwortlichen eine Aufnahme des Bankräubers – allerdings ist in diesem Bild das Gesicht des Mannes verpixelt.

Danach wenden sich die Ermittler direkt an den Bankräuber: „Die Strafuntersuchungsbehörden fordern den gesuchten Mann auf, sich bis Dienstag, 2. September, 12 Uhr mittags, bei der Kantonspolizei Thurgau zu melden. Falls er sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht stellt oder anderweitig ermittelt werden kann, veröffentlicht die Staatsanwaltschaft das unverpixelte Bild.“