Nach dem Starkregenereignis in der vergangenen Woche am Donnerstag, 21. August, türmt sich vor etlichen Haushalten der Kellerinhalt. Möbel und andere Haushaltsgegenstände, die durch das Wasser beschädigt wurden, müssen oft entsorgt werden. Die Feuerwehr Radolfzell hatte am Donnerstag und Freitag mehr als 400 Einsätze, hunderte Keller der Stadt waren nach den starken Regenfällen vollgelaufen. Nun geht es ans Aufräumen. Dafür haben Stadtverwaltung und Technische Betriebe nach einer schnellen und unbürokratischen Lösung gesucht, wie Radolfzellerinnen und Radolfzeller ihren Sperrmüll schnell entsorgen können.

Der Wertstoffhof in der Konstanzer Straße nimmt ab Dienstag, 26. August, bis Donnerstag, 28. August, von 8 bis 18 Uhr kostenlos die zu entsorgenden Gegenstände entgegen, wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilt.
Neben der kostenfreien Entsorgung auf dem Radolfzeller Wertstoffhof wird es auch Sonderfahrten zur Abholung in den betroffenen Gebieten geben. In der Kernstadt werde diese am Mittwoch, 27. August, bis Freitag, 29. August, in den Straßenzügen Allensbacher Straße, Reichenauer Straße und Konstanzer Straße, im Gebiet Herrenlandstraße, Steinstraße und Kolpingstraße, im Gebiet Ostlandstraße, Höristraße, Am Graben, Ekkehardstraße, Audifax Straße und Mezgerwaidring sowie im Gebiet Schlesierstraße, Sonnenrain und Reutesteig durchgeführt. Termine für Markelfingen und Güttingen seien aktuell noch in Klärung.
Für diese Sonderfahrt sei keine Sperrmüllanmeldung notwendig, so die Stadtverwaltung. Wer den von Starkregen betroffenen Müll bereits per Karte oder online bei Remondis angemeldet habe, solle diese Anmeldung wieder zurückziehen, erklärt die Stadt. Grund sei, dass der vom Starkregen betroffene Müll lediglich über diese Sonderfahrt abgefahren werden könne. Aufgrund des hohen Personalbedarfs für die Sonderfahrten müsse die Biomüllabfuhr in dieser Woche in der gesamten Stadt Radolfzell sowie in allen Ortsteilen entfallen.
Wasser muss noch bis einschließlich Mittwoch, 27. August, abgekocht werden
Doch nicht nur mit dem Unrat aus den gefluteten Kellern müssen sich Bürgerinnen und Bürger noch eine Weile beschäftigen, auch das Trinkwasser muss noch etwas länger abgekocht werden. Laut Lars Kießling von den Stadtwerken Radolfzell müssten Anwohner der Kernstadt noch bis mindestens einschließlich Mittwoch, 27. August, das Trinkwasser abkochen.
Noch warten die Stadtwerke auf verlässliche Ergebnisse der Proben aus den Trinkwasserbehältern. Das Radolfzeller Wasser sei wegen möglicher Verunreinigungen durch das Starkregenereignis ohnehin gechlort worden. Auch das Abkochgebot für die Kernstadt stelle lediglich eine Vorsichtsmaßnahme dar. Die Stadtwerke Radolfzell stehen dabei im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt Konstanz.
Noch bis ebenfalls Mittwoch, 27. August, soll die Einschränkung im Zugverkehr zwischen Radolfzell und Stahringen dauern. Details zur Dauer der Störung und zum Schienenersatzverkehr wollte die Deutsche Bahn auf Nachfrage des SÜDKURIER nicht mitteilen. E-Mails und Anrufe an die Pressestelle blieben unbeantwortet. Laut Bahn-App soll ein Ersatzverkehr zwischen Ludwigshafen und Radolfzell mit Halt in Stahringen eingerichtet worden sein. Pendler von Radolfzell nach Stockach wird allerdings eine Verbindung über Singen empfohlen, die rund eine Stunde oder länger dauert.