Geht das nicht schneller? Das bleibt die Frage bei der Wiederherstellung der Zweigleisigkeit der Gäubahn. Und genau diese Frage richtet nun auch der Chef des Interessenverbandes Gäubahn, Guido Wolf, in einem Brief an Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
„Was zeitliche Vorteile und Planungsbeschleunigung bringen könnte, muss auf jeden Fall geprüft und gegebenenfalls angegangen werden“, sagt Wolf und bezieht sich damit auf die von den SPD-Politikern Hans-Peter Storz und Lina Seitzl aufgebrachten Vorschläge. Dabei geht es um eine vorgezogene Herstellung der Zweigleisigkeit zwischen Rietheim-Weilheim und Tuttlingen soweit zwischen Sulz bis Epfendorf.
Zahlreiche Politiker aus der Region hatten gegenüber dem SÜDKURIER für diesen Vorschlag bereits Unterstützung signalisiert, er könnte eine Zweigleisigkeit in den frühen 2030er-Jahren bringen. Die Bahn selbst äußerte sich jedoch eher ablehnend, nach ihrer bisherigen Planung ist eher in den 2040er-Jahren mit einem Abschluss der Bauarbeiten zu rechnen.
„Mir ist bewusst, dass häufige Planungswechsel Zeit kosten, aber noch bestünde wohl die Möglichkeit, hier beschleunigend einzuwirken. Hierzu wäre für mich die Einschätzung des Verkehrsministeriums wichtig“, schreibt nun der CDU-Landtagsabgeordnete Wolf in seinem Brief an Winfried Hermann. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums hatte sich bereits positiv über die schnellere Ausbau-Idee geäußert, vor allem mit Blick auf den Abschnitt Epfendorf-Sulz.
„Inakzeptable“ Situation in Stuttgart ab Frühjahr 2027
Wolf bittet Hermann zudem um weiteren Einsatz, um die Erreichbarkeit des Stuttgarter Hauptbahnhofs über die Gäubahn einigermaßen zu erhalten. Er soll bekanntlich mit der Stuttgart-21-Inbetriebnahme von der Gäubahn abgekoppelt werden, sodass ein Umstieg in Vaihingen nötig wird.
Wolf stört vor allem, dass es zeitweise noch schlimmer kommt: „Völlig inakzeptabel sind indes die angekündigten vier Monate März bis Juni 2027, in denen ein direkter Umstieg in Vaihingen auf die S-Bahn zum Stuttgarter Hauptbahnhof nicht möglich sein soll.“
Wolf betont, die bisherigen Bemühungen von Hermann in dieser Sache zu schätzen. Seine Hoffnung: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es bei hartnäckiger Nachbearbeitung immer wieder Verbesserungen an ursprünglichen Konzepten gab.“