Weißes Federkleid, langer Hals und wer ihnen zu nahe kommt, wird mit zischen und schnappen gewarnt. Schwäne gehören zum und auf den Bodensee wie Enten und Möwen. Aber das war nicht schon immer so, denn der Höckerschwan ist in der Geschichte des Bodensees ein relativ neuer Bewohner:

Bild 1: Mein lieber Schwan! Die Wasservögel leben erst seit wenigen Jahren am Bodensee
Bild: Janaina Schneider

Die Schwäne kamen ursprünglich nur weiter im Norden vor, zum Beispiel im südlichen Skandinavien. Im 18. Jahrhundert hielten sich in Baden-Württemberg vor allem Adlige Schwäne, einige davon watschelten im Schlossgarten in Stuttgart herum. Die großen Wasservögel wurden später ausgesiedelt, unter anderem am Bodensee. 1917 wurde dort der erste Höckerschwan ausgesetzt. Inzwischen leben laut dem Wildtierportal Baden-Württemberg mehr als 30 Prozent aller Schwäne in Baden-Württemberg am Bodensee.

Alte Rheinbrücke ist eine beliebte und gefährliche Landebahn

In Konstanz finden sich die Tiere nicht nur im See, sondern öfter auch auf der alten Rheinbrücke wieder. Im Jahr 2023 mussten Schwäne gerettet werden, die auf der Fahrbahn und den Bahnschienen gelandet waren – sie wurden unverletzt in die Freiheit entlassen.

Die Freiheit verloren hat dagegen ein Schwan, den ein Unbekannter aus dem Seerhein entführt hatte. Zeugen hatten den Mann dabei beobachtet und fotografiert, wie er einen Schwan in seinen Rucksack steckte und mitnahm. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt wegen Jagdwilderei gestellt.

Im Winter kommen Singschwäne

Im Winter bekommt der Bodensee manchmal Besuch von einem Verwandten des Höckerschwans. Dann landen Singschwäne aus dem Norden am See und verbringen hier die kalten Monate. Im Gegensatz zu den hier heimischen Schwänen haben sie keinen Höcker, sondern einen geraden Hals.

Schwäne auf dem Bodensee schwimmen auf 48 km³ Wasser. Wie lange es brauchen würde, den See leerzupumpen, erfahren Sie hier.