Der erste Lockdown im Frühjahr sorgte in vielen Pflegeheimen für Besuchsverbote. Angehörige konnten sich nicht mehr sehen, viele Menschen in Seniorenheimen waren isoliert und wochenlang von Verwandten getrennt. Damals hatte die Politik auf Landesebene einen Krisenstab eingerichtet mit einheitlichen Regeln für alle. Heute wird regional entschieden. So ist die Situation bei Einrichtungen bei uns im Südwesten:
Hochrhein
Am Hochrhein läuft der Betrieb teilweise deutlich anders ab, als während des Lockdowns im Frühjahr: In den Pflegeheimen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Bad Säckingen, Laufenburg und Albbruck herrscht derzeit etwa kein Besuchsverbot.
Die Verwaltung achtet aber streng auf die Einhaltung der Hygieneregeln. Und so müssten sich die Besucher der Bad Säckinger Einrichtung Fridolin vorab telefonisch anmelden und einen Besuchstermin vereinbaren.

Je nach aktueller Situation, werde die Situation stets neu eingeschätzt, und tagesaktuell entschieden, wie es in den Häusern weiter geht. Ein Besuchsverbot soll auf jeden Fall so lange wie möglich vermieden werden. Vielmehr setze man auf haus-interne Corona-Schnelltests. Ab dem 15. November werden Besucher in der Laufenburger Einrichtung vor dem Eintritt ins Heim getestet.
Schwarzwald
Soviel Sicherheit und Öffnung wie möglich, das ist auch das Motto in Bad Dürrheim. In der Seniorenresidenz Scheffelhof sind etwa aktuell Besuche noch erlaubt. Es darf aber nur eine Person mit auf das Zimmer.

Die Bewohner müssen hier grundsätzlich einen Mundschutz tragen. Stations-übergreifender Kontakt ist nicht erlaubt. Schwierig sei die Situation vor allem für Menschen mit Demenz, gerade in diesen Fällen soll eine totale Isolation vermieden werden.
„Uns geht‘s Gott sei Dank gut. Wir kommen tatsächlich auch gut durch die Zeit, alle sind gesund“, sagt Sandy Binkonwski vom Kurstift am Salinensee Bad Dürrheim. Das sei aber auch den ganzen Maßnahmen zu verdanken, die im Hause eingeleitet wurden. Die Bewohner dürfen noch Besuch empfangen, jedoch nur von engen Angehörigen. Die Mitarbeiter tragen durchgängig FFP-2-Masken. Davon abgesehen ist schon seit März zu den Veranstaltungen kein externes Publikum erlaubt.
Kreis Konstanz
Härter sind die Regeln teilweise in Radolfzell: Um die Bewohner ihres Pflegeheims zu schützen, bleibt das Heim im November komplett geschlossen für Angehörige und für jeglichen Besuch von außen. Erst im Dezember, wenn die Weihnachtszeit naht, will man Besuch wieder zulassen. Jedoch nur mit telefonischer Voranmeldung.
Das Pro Seniore in Radolfzell hat in den Räumlichkeiten des Altenheims Maskenpflicht und im Foyer zudem Plexiglasscheiben angebracht, um den Schutz der Bewohner zu gewährleisten.

Fazit
Diese Beispiele aus der Region zeigen, dass Angehörige sich vor einem Besuch in der jeweiligen Einrichtung erkundigen sollten, wie streng die Vorgaben vor Ort aktuell sind. Eine generelle Richtlinie gibt es im momentanen Teil-Lockdown nicht. Die Spanne der Regelungen ist groß und jeweils auch vom Infektionsgeschehen vor Ort abhängig.