Singen Bald geht es wieder los! Dann heißt es luftige Kleidung anziehen, das Schnakenspray nicht vergessen, und nichts wie hin zum Open-Air-Kino auf die Wiese hinter der Singener Gems. Am 18. Juli wird es den Startschuss mit dem Film „Die Leisen und die großen Töne geben“ geben. An den Erfolg der letzten Jahre anknüpfend, dürfen dann wieder alle Filmliebenden das einzigartige Ambiente auf der Gemswiese, mitten im Stadtpark und am Fuße des Hohentwiel genießen. Andreas Kämpf, Geschäftsführer der Gems freut sich, dass es endlich wieder losgeht und sagt: „Nachdem wir die letzten Jahre Filmvorführungen und ein Live-Programm gemischt hatten, sind wir dieses Jahr sozusagen wieder zu unseren Wurzeln im Open-Air-Bereich zurückgekehrt und werden uns voll und ganz auf das Open-Air-Kino konzentrieren.“ Als Grund dafür nennt Andreas Kämpf das Alleinstellungsmerkmal, das die Veranstaltungsreihe im gesamten Hegau habe. Filmvorführungen gäbe es in und rund um Singen zwar hier und da vereinzelt, aber ein solch umfangreiches und professionell präsentiertes Angebot nur selten.
Seit Jahren beweist Ralf Zimmermann, der seit den 90er Jahren für das Gems-Kino verantwortlich ist, ein gutes Händchen für die Auswahl der Filme. Jedes Jahr gelingt es ihm aufs Neue, ein buntes Potpourri unterschiedlicher Genres zusammenzustellen. Die Filme müssen ebenso für eine laue Nacht unter Sternen geeignet sein, wie auch ein gewisses künstlerisches Niveau haben. Dieses Jahr fällt dabei auf, dass mit „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders, ein echter Filmklassiker mit dabei ist. Zu erleben sind wunderbare Bilder und poetische Texte von Peter Handke, die eine Geschichte aus einer Stadt erzählen, die es nicht mehr gibt, die Inselstadt West-Berlin. Es ist wohl der gut ausbalancierten Filmauswahl zu verdanken, gepaart mit dem außergewöhnlichen Ambiente und der höchst professionellen Technik, mit der es gelingt, die Filme auf die große Leinwand zu bringen, dass die Kinoreihe Jahr für Jahr so erfolgreich läuft.
Während es in der Vergangenheit im Rahmen der Open-Air-Veranstaltung ein breit gefächertes Programm mit Kabarett, Comedy und Musik gab, haben sich die Verantwortlichen in diesem Jahr entschieden, dieses zu reduzieren. Einzig zwei Konzerte wird es geben, und zwar mit Michael Brauch, in breiten Kreisen auch besser bekannt als Rezzo von der Band Acoustical South. Andreas Kämpf begründet die Entscheidung: „Michael ist ein langjähriger und guter Freund des Hauses, der über die Jahre mit seinem Format „Singen ohne Strom“ zu einem festen Bestandteil unseres Programms geworden ist.“ Eine weitere Musikveranstaltung wird mit der Silent Disco geboten. Dafür steht schon Theaterkoordinatorin Melanie Patzke in der Vorbereitung. Sie sagt: „Da wir bereits Nachfragen erhalten haben, ob wir wieder eine Silent Disco anbieten, freue ich mich umso mehr, dass wir dieses tolle Format nun bereits zum vierten Mal bei uns umsetzen können.“ Für die Veranstaltung, bei der die Musik über Funkkopfhörer läuft, statt, wie üblich, über Lautsprecherboxen, konnte die Gems wieder zwei DJs gewinnen, deren Beats man – zusammen mit einer zusätzlichen Playlist – auf drei unterschiedlichen Kanälen abrufen kann. An der Farbe der Kopfhörer erkennt man, wer welchen Kanal gerade hört. Der Vorteil ist, dass es für die Umgebung leiser ist und man seine eigene Lautstärke wählen und vor allem musikalisch wechseln kann. Somit lässt sich feiern und tanzen, gemeinsam und mit individuellen Präferenzen. Das Tanzvergnügen unter freiem Sternenhimmel macht es zu einem besonders atmosphärischen Erlebnis, verspricht Melanie Patzke. Ein Open-Air-Programm braucht zahlreiche Helfer vor und hinter den Kulissen. Wie schon in den Vorjahren wird die Kasse am Eingang sowie die Getränkebewirtung an allen Abenden erneut vom Gems-Förderverein übernommen.